Der Chef der "Gruppe Sofortmaßnahmen" im Rathaus, Walter Hillerer, will in diesem Jahr Tanzlokale, Bars und Discos in Wien genau unter die Lupe nehmen lassen. Bei dem "Club Schwerpunkt" werden Sicherheitsmaßnahmen, Notausgänge, Beleuchtung und Brandschutz kontrolliert. Eine Katastrophe wie am Neujahrstag in Graz soll in Wien verhindert werden.
Damals war im Lokal "Stern Bar" Feuer ausgebrochen. Laut Gutachter verbrannten Unmengen an Kunststoff, Fluchtwege sollen versperrt, Feuerlöscher abgelaufen gewesen sein – Ermittlungen gegen den Lokalbetreiber laufen. Eine Mödlingerin (21) starb in den Flammen, eine zweite Frau liegt noch immer auf der Intensivstation. Es gab 21 Verletzte.
"Bei Schwerpunktkontrollen gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der Wiener Polizei", erklärt der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SP). Bei diesen Aktionen kommt es auch zu behördlichen Sperren von Lokalen. In Wettbüros werden zudem illegale Spiel-Terminals sofort aus dem Verkehr gezogen.
Doch nicht nur in Lokalen gibt es derzeit Sicherheits-Checks, sondern auch in Gründerzeithäusern. Gasleitungen werden auf Manipulationen kontrolliert, um die Gefahr einer Gasexplosion noch im Keim ersticken zu können. Auch Strom, Wasser und Müllentsorgung werden genau unter die Lupe genommen.
Die Kontrollen werden gemeinsam mit der Baupolizei (MA 37) durchgeführt. Geprüft wird auch, ob ein Abbruch gerechtfertigt ist oder nicht. Seit 2023 können bauliche Mängel an Gründerzeithäusern unter der Hotline 01/4000-4001 gemeldet werden. Im Vorjahr wurde die Stadt auf 211 Fälle hingewiesen. Der Zustand der Häuser wurde überprüft. Insgesamt waren die 140 Mitarbeiter, 17 Dienstautos und zwei Mobil-Büros im Vorjahr rund 270 Mal im Einsatz.