Österreich

Bis 2025: Wien bekommt 393 zusätzliche Ärzte

Mit zusätzlichen niedergelassenen Ärzten und dem Bau von Primärversorgungseinheiten wollen Stadt und WGKK dem drohenden Ärztemangel begegnen.

Heute Redaktion
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Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) kündigt mehr praktische Ärzte für Wien an.
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) kündigt mehr praktische Ärzte für Wien an.
Bild: Denise Auer

Um dem drohenden Ärztemangel in Wien vorzubeugen, wurde in der letzten Sitzung der Landeszielsteuerung – dem Gremium bestehend aus Vertretern der Wiener Gebietskrankenkasse, dem Land Wien und dem Bund – ein regionaler Strukturplan für die ambulante Versorgung in Wien beschlossen.

Darin ist festgeschrieben, dass bis 2025 die Wiener Versorgung mit 3.548 Ärzten um 393 zusätzliche Ärztinnen davon 245 im niedergelassenen Bereich verstärkt werden soll. Zudem soll die Allgemeinmedizin attraktiver werden. Der Plan umfasst ein praxisnahes Spezialangebot für Medizin-Studierende im Klinisch-Praktischen-Jahr, das nun auch für die kommenden fünf Jahre finanziert werden soll. 400.000 Euro werden dafür zusätzlich in den kommenden Jahren zur Verfügung gestellt.

"Mit dieser Sitzung hat die Landeszielsteuerung wichtige Impulse für den Fortschritt in der medizinischen Versorgung der Stadt Wien gegeben", erklärten Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und die Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse, Ingrid Reischl.

Standorte für Primärversorgungszentren fixiert

Mit dem Regionalen Strukturplan werden auch die Gebiete in Wien festgelegt, in denen in den nächsten Jahren verstärkt Primärversorgungseinheiten (PVE) entstehen sollen. Es sind Gebiete, wo in naher Zukunft mit erhöhtem Versorgungsbedarf durch Allgemeinmedizinern zu rechnen ist – sei es aufgrund wachsender Bevölkerung oder Pensionierungen von bislang ansässigen Ärzten. Zudem wurde beschlossen, dass die Stadt Wien weitere Gesundheitszentren mitfinanzieren wird.

Stadt will Nachbetreuung krebskranker Kinder verbessern



Zudem will die Stadt die Nachbetreuung von ehemals krebskranken Kinder und Jugendlichen verbessern. Bislang mussten diese die Nachbetreuung nach erfolgreicher Krebs-Behandlung (auch im Erwachsenenalter) im niedergelassenen Bereich oder in den kinderonkologischen Abteilungen des AKH oder des St. Anna-Kinderspitals selbst organisieren.

Ziel des neuen Projekts ist es, dass sich die sogenannten "Survivors" in einer koordinierten Versorgungsstruktur zur Nachbetreuung befinden. Der Start ist für das Jahr 2020 geplant. "Die Betreuung der ehemaligen krebskranken Kinder und Jugendlichen soll in Zukunft im Gesundheitsverbund der Wiener Gebietskrankenkasse erfolgen. Dadurch soll die Zufriedenheit erhöht werden, gleichzeitig können die spezifischen Nachsorgestrukturen im AKH und im St. Anna Kinderspital entlastet werden", so Reischl. (lok)