Österreich

Stadt lädt umstrittene Türken-Vereine zum Essen

Heute Redaktion
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Integrations-Stadträtin Regina Fechter (re.) lud auch den Vereins Avrasya ein, der immer wieder auffällt. So zeigte ein Mitglied im KZ Mauthausen den faschistischen Wolfsgruß.
Integrations-Stadträtin Regina Fechter (re.) lud auch den Vereins Avrasya ein, der immer wieder auffällt. So zeigte ein Mitglied im KZ Mauthausen den faschistischen Wolfsgruß.
Bild: privat

Integrationstadträtin Regina Fechter (SPÖ) will eine kulinarische Reise durch Linz machen. Dazu lädt sie aber auch Vereine ein, die sehr umstritten sind.

Die Idee an sich ist ja ganz nett. Die Ausführung wird allerdings einigen gar nicht schmecken.

Integrations-Stadträtin Regina Fechter will gemeinsam mit Vertretern der 20 größten Volksgruppen in Linz kochen. Denn: "Beim Essen kommen die Leute zusammen" wie die Politikerin in ihrer Einladung (sie liegt "Heute" vor) schreibt. Man wolle, so Fechter, eine kulinarische Reise durch Linz antreten und im Anschluss sogar ein gemeinsames Kochbuch herausbringen.

Bosnien und Rumänien wurden bereits "abgekocht", nun soll die Türkei an der Reihe sein.

Um einmal die genauen Rahmenbedingungen abzuklären, hat die SPÖ-Politikerin nun für den 11. Dezember Vertreter von acht türkischen Migranten-Vereinen eingeladen.

Und jetzt wird es problematisch: Denn unter den acht Vereinen sind mit "Avrasya" und "ATIB Linz" zwei, die mehr als umstritten sind.

Kontakt zu Grauen Wölfen?

"Avrasya" wird ein enger Kontakt zu den faschistischen "Grauen Wölfen" nachgesagt. Immer wieder fallen Mitglieder unangenehm auf. So wurde 2016 bekannt, dass der damalige Schriftführer des Vereins im KZ Mauthausen den faschistischen "Wolfsgruß" zeigte – und das auch noch stolz auf Facebook postete.

Die Linzer SPÖ wird seit Jahren heftig dafür kritisiert, Kontakt zu diesem Verein zu haben. Sogar die Bundespartei untersuchte die Kontakte, verlangt schließlich eine Distanzierung der Linzer Stadtpartei von dem türkischen Verein.

Nähe zu Erdogan

ATIB hingegen gilt in Österreich als der verlängerte Arm des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoan. Er ist der größte muslimische Verband in Österreich und wegen seiner Nähe zu Erdogan selbst bei Muslimen außerhalb der Türkei umstritten.

Dem Linzer Stadtchef Klaus Luger wird von der Politik immer wieder vorgeworfen, zu intensiven Kontakt zu ATIB zu pflegen.

Dass nun Regina Fechter ausgerechnet diese beiden Vereine zum gemeinsamen Kochen eingeladen hat, wird sicher eine gefundenes "Fressen" für die politischen Mitbewerber der SPÖ…

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