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Stadt Linz entschärft die Kiga-Gebühren des Landes

Heute Redaktion
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Linz hat ein eigenes Tarifmodell für die Nachmittagsbetreuung in den Kindergärten entwickelt.
Linz hat ein eigenes Tarifmodell für die Nachmittagsbetreuung in den Kindergärten entwickelt.
Bild: iStock

Die umstrittenen Gebühren für die Nachmittagsbetreuung in den Kindergärten: In der Stadt Linz werden sie nun entschärft, teilweise sogar gestrichen.

Sie ist sehr umstritten, die Gebühr für die Nachmittagsbetreuung in den Kindergärten, die die schwarz-blaue Landesregierung eingeführt hat. Bis zu 110 Euro müssen Eltern künftig bezahlen. Im Monat.

Doch die Stadt Linz will das so nicht umsetzen. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und die zuständige Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) haben deshalb ein eigenes Tarifsystem entwickelt.

So wird künftig etwa ein Alleinverdienerin mit zwei Kindern und einem Brutto-Haushaltseinkommen von 1.024 Euro gar nichts zahlen – das Land sieht eine Gebühr von 42 Euro vor.

Eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern und einem Haushaltseinkommen von 1.934 Euro brutto würden 7,50 Euro statt 52 Euro zahlen. Und einen dreiköpfige Familie mit einem Kind und einem Brutto-Haushaltseinkommen von 5.580 Euro würde statt 110 Euro nur noch 53,94 Euro bezahlen.

Damit würde rund ein Drittel der Linzer Eltern, die derzeit ihre Kinder in die städtischen Kindergärten schicken, gar nichts zahlen müssen, rechnen die Stadtpolitiker vor. Lediglich 20 Prozent der Familien fallen in den höchsten Besuchstarif.

"Mit der Umsetzung des Linzer Tarifmodells entschärft die Stadt die sozialen Härten bei der kostenpflichtigen Nachmittagsbetreuung. Eltern werden entlastet und die leistbare Vereinbarkeit von Beruf und Familie kann insbesondere im Hinblick auf die Frauenerwerbsquote und damit die Selbstständigkeit bestmöglich unterstützt werden", betonen Schobesberger und Luger.

Die Stadt Linz finanziert das neue Tarifsystem, indem die Differenz auf das Landesmodell durch den städtischen Geschäftsbereich Soziales, Jugend und Familie als "Familienförderbetrag" refundiert wird.

Entscheiden muss das allerdings der Gemeinderat, das soll am 25. Jänner passieren. Übrigens: Mit dem Land Oberösterreich ist das Modell abgesprochen.



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(gs)