Oberösterreich

Stadt Linz feuert Künstler nach Antisemitismus-Eklat

Antisemitische Fotomontagen auf der Facebook- und  der Twitter-Seite von Künstler Manfred Kielnhofer sorgten für einen Eklat, jetzt reagierte Linz.

Armin Bach
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Künstler Manfred Kielnhofer mit einem seiner bekannten "Wächter der Zeit"
Künstler Manfred Kielnhofer mit einem seiner bekannten "Wächter der Zeit"
privat

Das Posting auf Facebook zeigt eine der bekannten "Wächter der Zeit"-Figuren des Linzer Künstlers Manfred Kielnhofer. Dazu sechs Spritzen, die so angeordnet sind, dass sie einen Davidstern bilden. Daneben stehen die Wörter "Jewish", "Gen", "Toxic", Vaccination". Auf Deutsch: "Jüdisch", "Gen", "Giftig", "Impfung".

Diese Fotomontage auf Facebook und Twitter sorgte für einen Eklat.
Diese Fotomontage auf Facebook und Twitter sorgte für einen Eklat.
Facebook

Zu sehen war die Fotomontage auf der Facebook- und auf der Twitter-Seite von Künstler Kielnhofer. Und natürlich sorgte das für Wirbel. Mehr noch: für einen Eklat.

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) machte sofort klar, dass er seine Kunstwerke, die an der Linzer Donaulände stehen, umgehend zu entfernen habe. Denn: "Werke antisemitischer Künstler haben in unserer Stadt keinen Platz." Und auch sein Kollege in Steyr, Bürgermeister Markus Vogl (ebenfalls SPÖ), stellte gleich klar, dass die Stadt die Figuren aus dem öffentlichen Raum entferne.

"Bin nicht rechts, sondern beruflich links"

Und was sagt der Künstler selbst dazu? Wie kam es zu der antisemitischen Fotomontage? Wir telefonierten Mittwochvormittag mit Manfred Kielnhofer.

Am Handy erklärt er: "Ja, es stimmt. Ich habe als Kunstwerk einen sechseckigen Stern aus Impf-Spritzen gemacht (er betont ausdrücklich, dass es sich um 'keinen Davidstern handelt, sondern lediglich um einen sechseckigen Stern'). Die Fotomontage selbst (also das Bild mit der Wächter-Figur und den Wörtern dazu, Anm.) sei aber nicht von ihm selbst.

Aber wie kam es dann auf seine Social-Media-Seiten? "Sie wurden gehackt", sagt Kielnhofer. Das sei bei ihm ganz leicht. Weil er ein einfaches Passwort habe, das er sogar schon mal auf Facebook selbst veröffentlich habe. Aber warum das? "Damit die ,Wächter'-Community, die es gibt, Beiträge auf meinen Seiten veröffentlichen kann", argumentiert er.

Und er betont beim Telefonat auch: "Ich bin nicht rechts, sondern beruflich links. Ich verkaufe viele Kunstwerke an die Linken – weil die Kohle haben."

"Bin gegen Impfungen"

Allerdings macht er keinen Hehl daraus, dass er gegen das Impfen und natürlich gegen die Impfpflicht ist. Denn: "IMpfen ist was Negatives. Und ich bin generell gegen alles, was negativ ist."

Fakt ist aber auch, dass seine "Wächter der Zeit" nicht mehr in Linz und Steyr ausgestellt sein dürfen. Was macht er jetzt damit? "Das weiß ich noch nicht, vielleicht stelle ich sie in meinen Garten."

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