Österreich

Stadt warnt vor Abzocke bei Mietüberprüfung

Immer mehr so genannte "Prozessfinanzierer" versuchen, Mieter mit Hilfsangeboten anzulocken – und verlangen hohe Provisionen.

Heute Redaktion
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Mieter im Altbau werden häufig von so genannten "Prozessfinanzieren" angesprochen. Die Mieterhilfe spricht eine Warnung aus. (Symbolbild)
Mieter im Altbau werden häufig von so genannten "Prozessfinanzieren" angesprochen. Die Mieterhilfe spricht eine Warnung aus. (Symbolbild)
Bild: iStock

Im Internet und in sozialen Netzwerken, aber auch direkt an der Tür werben in letzter Zeit so genannte "Prozessfinanzierer" damit, dass sie Hilfe beim Zurückholen überteuerter Miete anbieten. Rund 12 Unternehmen haben sich mittlerweile in Wien darauf spezialisiert, dass sie das Einklagen von Altbaumieten anbieten.

Die Masche: Keiler klopfen an, fragen ob der betroffene Mieter zuviel Miete bezahlt. Das Angebot: Die "Prozessfinanzierer" würden die Miete berechnen. Der Haken: Nach Prozessende werden bis zu 45 Prozent des erstrittenen Betrags als Provision verrechnet.

Mieterhilfe warnt: "'Firmen' verlangen bis zu 45 Prozent Provision"

Die Mieterhilfe rät deshalb allen Betroffenen, das Kleingedruckte zu lesen. Christian Bartok, Leiter er Mieterhilfe der Stadt Wien, erklärt, warum die Praxis dieser Anbieter problematisch ist: "Diese 'Firmen' verlangen bis zu 45 Prozent als Provision des zurückgeforderten Betrages! Und das nicht nur für zu viel bezahlte Miete in der Vergangenheit, sondern auch für die künftige Ersparnis – bis zu drei Jahre im Voraus. Das kann sich dann in vierstelligen Eurobeträgen niederschlagen. Von der Rückzahlung und der ersparten Miete bleibt den Mieterinnen und Mietern dann nur mehr wenig übrig, wie unsere Beratungspraxis zeigt."

Unterstützungsaktion für Altbau-Mieter startet am Montag

Die Mietervereinigung Österreichs und die Mieterhilfe der Stadt Wien starten jetzt eine gemeinsame Aktion, um Mietern im Altbau zu helfen. Die Aktion läuft ab morgen, Montag, den 8. Oktober 2018 zeitlich befristet bis 30. November 2018.

"Es gibt neuerdings Prozessfinanzierer, die auf der Suche nach Kundschaft von Tür zu Tür gehen. Einige geben sich sogar als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt aus. Ziel dabei ist, Mieterinnen und Mieter dazu zu überreden, sehr hohen Provisionszahlungen zuzustimmen", warnt Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ). Das Angebot: "Die Mieterhilfe der Stadt hilft kostenlos dabei, zu viel bezahlte Altbaumieten zurückzufordern."

Alle Infos finden Sie auf mieterhilfe.at

(red)