Österreich

Stadt Wien lagert Donauinsel an Verein aus

Heute Redaktion
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Die Stadt will die Veranstaltung von Konzerten auf der Donauinsel forcieren - und hat dazu einen eigenen Ableger gegründet: Wer künftig ein Großevent auf der Wiener Donauinsel plant, wird es mit dem Verein "Freunde der Donauinsel" zu tun bekommen. Die Einnahmen aus den Events werden zweckgebunden ausschließlich für Infrastrukturmaßnahmen und "weitere Qualitätssteigerungen" auf der Insel verwendet, wie am Dienstag versichert wurde.

Die Stadt will die Veranstaltung von Konzerten auf der plant, wird es mit dem Verein "Freunde der Donauinsel" zu tun bekommen. Die Einnahmen aus den Events werden zweckgebunden ausschließlich für Infrastrukturmaßnahmen und "weitere Qualitätssteigerungen" auf der Insel verwendet, wie am Dienstag versichert wurde.

"Als Nutzer der Fläche achten wir als Stadt Wien auf die Einhaltung der strengen Auflagen. Wichtig ist uns, die Donauinsel als natürlichen Lebensraum und Erholungsraum für alle Wienerinnen und Wiener zu schützen", betonte Gerald Loew, Chef der Magistratsabteilung 45 (Wiener Gewässer) und gleichzeitig Vereinsmitglied. Zuständig sind die "Freunde" vorerst nur für die große Festwiese bei der Floridsdorfer Brücke.

Zehn Events pro Jahr

Dort werden zehn Events im Jahr möglich sein, wie betont wurde. Drei davon sind bereits reserviert - für das alljährliche Donauinselfest. Details zu weiteren Events wollte Loew vorerst noch nicht verraten. Konzerte internationaler Stars stehen aber jedenfalls auf der Wunschliste: "Wir wollen große Acts auf die Donauinsel holen."

Der Verein wurde laut Loew unter anderem gegründet, um es den Veranstaltern einfacher zu machen. Bisher mussten diese nämlich mitunter nicht nur mit der Stadt, sondern auch mit dem Bund, dem auf der Insel ebenfalls Flächen gehören, Verträge abschließen. Künftig wird der Verein alleiniger Ansprechpartner sein.

Vertrag auf fünf Jahre

Der Vertrag mit dem Verein ist für fünf Jahre abgeschlossen, es gibt keine Subvention von der Stadt, sondern eine Einmalzahlung zur Gründung des Vereins, die innerhalb von fünf Jahren zurückgezahlt werden muss. Die Opposition witterte prompt eine "Privatisierung". Sämtliche Veranstaltungen auf der Donauinsel - "vom Kinderfest bis zum Musikspektakel" - müssten künftig bei einem "roten Privatverein" zu Kreuze kriechen, beklagte FPÖ-Umweltsprecher Udo Guggenbichler.

Privatisierung?

Damit der Verein auch so richtig ans Werk gehen könne, werfe ihm Umweltstadträtin Ulli Sima noch die stolze Summe von 200.000 Steuer- und Gebühren-Euro nach: "Wen wundert es da, dass von insgesamt zehn Tagen, an denen Veranstaltungen stattfinden dürfen, gleich im Vorhinein drei für das SPÖ-Donausinselfest reserviert werden müssen."

Eine Sprecherin der Umweltstadträtin versicherte hingegen, dass es sich um keine Privatisierung handle. Der Verein erwirtschafte keine Gewinne, die Einnahmen würden eins zu eins in den Erhalt der Donauinsel fließen.