"Ich glaube es einfach nicht!!! Der Biberdamm wird gerade zerstört…“, schlug eine Liesingerin vergangenen Donnerstag auf Facebook Alarm. Knapp 100 wütende Kommentare folgten. Eine weitere Dame berichtet von verschreckten Tieren, überall sei jetzt nur mehr Matsch anstatt klaren Wassers. Manche Biber-Fans wandten sich sogar an Polizei und Bezirk. Auch Rufe nach den Grünen wurden laut.
Wie "Heute“ erfuhr, war die Aktion aber keine Willkür sondern angeordnet: "Die MA 45 muss Hindernisse – sogenannte Verklausungen – im Hochwasserabflussbereich entfernen, der sogenannte Abflussquerschnitt muss immer frei bleiben. Diese Hochwasserschutz-Maßnahmen sind von der MA 22 naturschutzrechtlich genehmigt. Natürlich freut es uns, wenn Biber unser Renaturierungsangebot annehmen, aber es handelt sich um ein Siedlungsgebiet und wir müssen die Menschen hier vor Hochwasser schützen", erklärt Thomas Kozuh-Schneeberger, Leiter der Gruppe Gewässerinformation.
"Es handelt sich hierbei um eine Standardaufgabe des Hochwasserschutzes. An Gewässern, die nicht Hochwasser führen oder wo es genügend Ausdehnungsbereiche gibt, greifen wir nicht ein", so Kozuh-Schneeberger weiter.
Schon am Sonntag startete Familie Biber den Wiederaufbau. Eine Moorentenfamilie, die sich hier angesiedelt haben soll, wurde seit den Baggerarbeiten aber nicht mehr gesehen, ist auf Facebook zu lesen. Bei den Wasservögeln handelt es sich um eine streng geschützte Art.