Österreich

Stadt will Dianabad nicht selbst weiter führen

2020 soll Schluss sein mit dem traditionsreichen Dianabad (Leopoldstadt). Während die ÖVP das Erlebnisbad erhalten will, winkt die Stadt ab.

Heute Redaktion
Teilen
Die Stadt Wien will das Dianabad in der Leopoldstadt nicht übernehmen, VP-Stadtrat Markus Wölbitsch übt Kritik. (c) Helmut Graf, Picturedesk
Die Stadt Wien will das Dianabad in der Leopoldstadt nicht übernehmen, VP-Stadtrat Markus Wölbitsch übt Kritik. (c) Helmut Graf, Picturedesk
Bild: Helmut Graf, zVg

Bereits im vergangenen Sommer hat "Heute" über die drohende Schließung des Dianabads in der Lilienbrunngasse 7-9 (Leopoldstadt) berichtet, mittlerweile ist es fix.

Wie nun aus einer Beantwortung einer ÖVP-Anfrage durch den zuständigen Stadtrat Jürgen Czermohorszky (SPÖ) hervorgeht, ist die Stadt bereits seit 6. April 2017 davon in Kenntnis, dass das Bad mit Oktober 2020 den Betrieb einstellen wird.

Wölbitsch sorgt sich um Verschlechterung für Schwimmer

"Dadurch verschlechtert sich die Situation für den Schwimmsport in Wien weiter", ist der nichtamtsführende Stadtrat der ÖVP Wien Markus Wölbitsch verärgert. "Trotz steigender Bevölkerungszahlen ist auf Seiten der Stadt Wien keine Initiative erkennbar. Die Übernahme des Bades wurde abgelehnt und vom geplanten Schwimmsportzentrum ist überhaupt nichts mehr zu hören", so Wölbitsch.

Stadt: "Bei Dianabad mit hohen Kosten zu rechnen"



In der Beantwortung, die "Heute" vorliegt, rechnet die Stadt beim Dianabad mit "hohen Sanierungs- und Instandsetzungskosten". Und da das Traditionsbad über kein Sportbecken verfügt, zahlt sich das offenbar nicht aus. Ein Überlegung, das Dianabad zu übernehmen habe es nicht gegeben. "In die infrastrukturellen Überlegung der Stadt werden vor allem sportfachliche, wirtschaftliche und regionale Aspekte einbezogen. Ein bloße Fokussierung auf Tradition würde hier zu kurz greifen", heißt es aus dem Büro Czernohroszky.

Kein Mangel an Schwimmstätten in Wien

Zudem betreibe die Stadt inklusive dem Stadthallenbad (Rudolfsheim-Fünfhaus) 13 Hallenbäder. Diese verfügten über je zwei Stück 33,3m und 50m Becken sowie über elf 25m Becken. Ein weiteres 50m Becken stehe auch im überdachten Sportbecken des Stadionsbades zur Verfügung.

Schwimmsportzentrum: Noch keine Einreichung

Zu dem geplanten neuen Schwimmsportzentrum heißt es in der Beantwortung: "Bei dem Projekt ist eine Beteiligung des Bundes maßgeblich. Der Bund fördert Sportinfrastruktur grundsätzlich nur dann, wenn seitens des jeweiligen Fachverbandes gesamtösterreichisches Interesse dokumentiert wird".

Bis heute habe der Österreichische Schwimmverband jedoch weder ein Projekt eingereicht, ein Betriebskonzept vorgelegt oder ein Förderansuchen gestellt.

"Selbstverständlich ist die Stadt aber für Vorschläge offen und bereit, in Abstimmung mit dem Sportministerium, diese einer Umsetzbarkeit- und Finanzierungsprüfung zu unterziehen. Auch bei der Erstellung des Wiener Sportstättenplans werden Projekte für den Schwimmsport mitbedacht", heißt es bei der Stadt. (lok)