Stadtchef Ludwig fordert 1.200 Polizisten für Wien

Im Zuge ihrer Sicherheitspakets will die türkis-grüne Bundesregierung bundesweit um 4.300 Polizisten aufstocken. Geht es nach Michael Ludwig, kommen 1.200 davon nach Wien.

"Im vergangenen Jahrzehnt ist Wien stark gewachsen, doch trotz aller Zusagen des Innenministeriums der letzten fünf Jahre und diverser groß angekündigter Aufnahmeoffensiven hat sich die Zahl der Polizistinnen und Polizisten in Wien nicht verändert. In der Stadt fehlen 1.200 Polizistinnen und Polizisten, die fordere ich nun von der neuen Bundesregierung ein", betont Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Wien sei polizeilich seit mehr als einem Jahrzehnt stark unterbesetzt. Und das, obwohl die Bevölkerung in Wien alleine in den letzten fünf Jahren um 110.000 Personen gewachsen ist. "Nach Umsetzung der im Jahr 2011 abgeschlossenen Sicherheitspartnerschaft lag die Zahl der Exekutivbediensteten im Jahr 2015 bei 6.400 und ist bis heute praktisch unverändert. Das heißt sämtliche Neuaufnahmen haben nur Abgänge ersetzt, sei es in die Pension oder in andere Bundesländer", so Ludwig.

"In Wien ausgebildete Polizisten sollen hier Dienst versehen"

Geht es nach dem Stadtchef, so sollen künftig in Wien ausgebildete Polizisten auch langfristig Dienst in der Stadt versehen. Das Innenministerium müsse dafür sorgen, dass neu ausgemusterte Polizistinnen und Polizisten zehn Jahre in Wien bleiben und nicht sofort in andere Bundesländer versetzt werden, fordert Ludwig. Weiters müssten Dienstzuteilungen an andere Dienststellen des BMI stark reduziert werden.

"Hohes Arbeitspensum für Wiens Polizei"

Die Wiener Polizisten verrichten hervorragende Arbeit, würden aber schon jetzt unter einer hohen Belastung leiden. "Die gestiegene Bevölkerungszahl und die zusätzlichen Herausforderungen durch Großveranstaltungen, Demonstrationen und die Sicherung nationaler und internationaler Institutionen erhöht das Arbeitspensum für die Wiener Polizei massiv. Deshalb braucht es 1.200 Polizistinnen und Polizisten mehr für die Stadt", rechnet Ludwig vor.

Dazu kämen die mitunter nicht gerade perfekten Bedingungen, was etwa die Ausstattung der Arbeitsplätze oder auch die Ausrüstung betreffe. "Schon in der Vergangenheit hat die Stadt Wien der Wiener Polizei bei Ausrüstungsgegenständen und Räumlichkeiten geholfen, obwohl das eigentlich Angelegenheit des Bundes ist. Als Wiener Bürgermeister bin ich daher gespannt, wie die medienwirksam präsentierten Ankündigungen des Bundes nun im Detail aussehen werden", so Ludwig.