Wien

Stadträtin für Sterlets auf "schlüpfriger Mission"

Sterlets, also die kleinste Stör-Art, gelten als bedroht. Im Rahmen eines EU-Projekts werden sie gezielt ausgesetzt. Auch Stadträtin Sima half mit.

Louis Kraft
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    Die Sterlets – die kleinste Art der Störe – gelten als bedroht. Im Rahmen eines EU-Projektes wurden in den vergangenen Jahren Jungtiere gezüchtet und gezielt in Donau und March ausgesetzt.
    Die Sterlets – die kleinste Art der Störe – gelten als bedroht. Im Rahmen eines EU-Projektes wurden in den vergangenen Jahren Jungtiere gezüchtet und gezielt in Donau und March ausgesetzt.
    PID/Christian Fürthner

    Über 235.000 Jungfische des bedrohten Sterlets, der kleinsten Stör-Art, konnten im Rahmen des von der Universität für Bodenkultur Wien und der Stadt Wien getragenen und vom Bund unterstützten EU-Projekts LIFE Sterlet ausgesetzt werden. Jetzt wurde das 2016 gestartete Erfolgsprojekt abgeschlossen, die letzten Jungfische wurden nun bei der Inselinfo der MA 45-Wiener Gewässer von den Projektpartnern in die Donau entlassen.

    Auch die für die Wiener Gewässer zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) nahm an der "schlüprigen Aktion" teil: "Wir freuen uns, dass wir dieses spannende Projekt zum Schutz der bedrohten Sterlets unterstützen konnten. Eines der Hauptziele des Projekts, die Auswilderung von insgesamt 150.000 Jung-Sterlets während der Projektlaufzeit, wurde mit über 235.000 ausgewilderten Jungtieren nicht nur erreicht, sondern weit überschritten. Viele ausgewachsene Fische wurden in der Donau bereits wieder gesichtet", so Sima.

    Über 235.000 Jungtiere in rund fünf Jahren ausgesetzt

    Ziel des Projektes war es, den Wildbestand des Sterlets zu stärken und wieder gesunde, selbsterhaltende Populationen in verschiedenen Donauabschnitten zu etablieren. Die Art steht auf der Roten Liste der IUCN (Weltnaturschutzunion) und ist durch das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen geschützt. Daher wurden zwischen 2016 und 2021 über 235.000 Jung-Sterlets in Donau und March ausgesetzt. "Die Erhaltung und Sauberkeit unserer heimischen Gewässer sind mir ein großes Anliegen. Der Stör reagiert sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse und zählt daher zum Indikator für ein gesundes Flusssystem. In Österreich gibt es in einem kleinen Gebiet nur noch eine wildlebende Störart, den Sterlet. Umso mehr freue ich mich über die Erfolge zur Wiederansiedlung im LIFE Sterlet Projekt hier in Wien", betonte Bundesministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).

    Die Projektergebnisse würden Anlass zur Hoffnung geben, dass sich der Sterlet wieder dauerhaft in der Donau etablieren kann, erklärte Projektleiter Thomas Friedrich von der BOKU Wien. "Störe sind 200 Millionen Jahre alte lebende Fossilien. In nur 200 Jahren wurden sie zur am stärksten bedrohten Tierfamilie der Welt. Es ist unsere gesellschaftliche Pflicht, diese faszinierenden Lebewesen für künftige Generationen zu erhalten".

    LIFE Sterlet: EU-Projekt mit internationaler Beteiligung

    Das Projektteam von LIFE Sterlet setzte sich aus dem Institut für Hydrobiologie & Gewässermanagement der Universität für Bodenkultur Wien, der Stadt Wien - Wiener Gewässer (MA 45) sowie dem Institut für Zoologie der Slowakischen Akademie der Wissenschaften zusammen. An dem EU-Projekt beteiligten sich neben dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus viele weitere Sponsoren wie die viadonau sowie Fischereiverbände aus Niederösterreich und Wien. Ebenfalls im Projekt vertreten waren neben der Slowakei auch Tschechien (Wasserbauverwaltung March & Thaya), der Nationalpark Donau-Auen, das Land Oberösterreich, Fischereivereine und die Marktgemeinde Drösing.

    Das Projekt wurde zu 60 Prozent von der Europäischen Union mit Mitteln aus dem LIFE-Programm gefördert. Mehr zum Projekt kannst Du hier nachlesen.

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