Wien

Stadträtin Sima im Höhenrausch beim Lampentausch

Die Stadt rüstet 80.000 "Ansatzleuchten" auf LED um. Das soll 60 % Strom sparen, Anrainer und Insekten schonen. Zum Start legte Sima selbst Hand an.

Heute Redaktion
Teilen
Für Stadträtin Uli Sima und Ottakrings Bezirksvorsteher Franz Prokop (beide SPÖ) ging es beim Lampentausch hoch hinaus.
Für Stadträtin Uli Sima und Ottakrings Bezirksvorsteher Franz Prokop (beide SPÖ) ging es beim Lampentausch hoch hinaus.
Denise Auer

Die erste Etappe der Umrüstung von herkömmlichen Leuchten auf Wiens Straßen auf die moderne LED-Technologie wurden Ende 2020 erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt erhellen nun 50.000 moderne Seilhängeleuchten Wiens Straßen. Nun startet Phase 2, dabei werden 80.000 sogenannte "Ansatzleuchten", also jene Lampen, die auf einem Mast befestigt sind, getauscht. Der Auftakt erfolgte nun in Ottakring und läuft bis 2026. "Der Tausch der Lampen ist ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz, denn allein in Phase 1 konnte durch den Tausch der Seilhängeleuchten in LED-Lampen 60 Prozent bisher benötigten Energie eingespart werden, wir sparen damit mehr als 700 Tonnen CO2 pro Jahr ein – ein aktiver Beitrag für die Klimamusterstadt", so die für die Beleuchtung zuständige Stadträtin Ulli Sima in einer Aussendung.

Zum Start der Aktion begab sich die Stadträtin in der Demuthgasse (Ottakring) in luftige Höhen und inspizierte eine der neuen Leuchten.

1/7
Gehe zur Galerie
    Für Stadträtin Uli Sima und Ottakrings Bezirksvorsteher Franz Prokop (beide SPÖ) ging es beim Lampentausch hoch hinaus.
    Für Stadträtin Uli Sima und Ottakrings Bezirksvorsteher Franz Prokop (beide SPÖ) ging es beim Lampentausch hoch hinaus.
    Denise Auer

    Rechnet man alle 50.000 Leuchten zusammen, sind das immerhin 11,3 Mio. kWh pro Jahr – das entspricht dem Energiebedarf von 2.500 Wiener Haushalten im Jahr. Für die Phase 2 wird eine Halbierung des bisherigen Energieverbrauchs erwartet. Ottakrings Bezirksvorsteher Franz Prokop: "Ich freue mich, dass der Auftakt für die zweite Etappe im 16. Bezirk startet, Energieeinsparung und Verkehrssicherheit sind wesentliche Aspekte für die den Bezirk."

    Moderne Beleuchtung erhöht Verkehrssicherheit

    Eine der wichtigsten Aufgaben der öffentlichen Beleuchtung ist es, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Durch die neuen Leuchten wird eine hochwertige, gleichmäßige Helligkeit von Straßen und Gehwegen erzeugt, die für eine gute Wahrnehmung von Verkehrshindernissen sorgt. Künftig werden alle Leuchten in einem Straßenzug dieselbe Lichtfarbe haben, Konfliktzonen wie ungeregelte Kreuzungen und Schutzwege werden intensiver beleuchtet. Die Straßenbeleuchtung wird aus Effizienzgründen gedimmt. Ausgenommen davon sind Konfliktzonen sowie die Geh- und Radwege in Wien.

    Die neuen LED-Leuchten beleuchten Geh- und Radwege, sowie naturnahe Bereiche mit einer wärmeren Lichtfarbe von 3.000 Kelvin (warmweiß). In der Straßenbeleuchtung kommen 4.000 Kelvin (neutralweiß) zur Anwendung. Das entspricht in etwa der Farbtemperatur des Mondlichts.

    Besserer Schlaf für die Anrainer und Schutz für Insekten

    Neben der Energieeinsparung bringen die neuen Leuchten für viele Wiener und Wienerinnen auch einen besseren Schlaf, da durch die verbesserte Lichtführung weniger Licht in die Wohnräume eindringt. Die direkte Aufhellung des Nachthimmels wird vermieden.

    Über die neuen Leuchten freuen sich auch die Insekten: Bei einer Studie auf der Donauinsel konnte nachgewiesen werden, dass neue LED-Leuchtmittel, die nach unten leuchten, um rund 80 Prozent weniger Insekten anziehen im Vergleich zur alten Beleuchtung. Dadurch verbessern sich die Überlebenschancen von Insekten deutlich.

    Eigenproduktion der MA 33

    Die dafür zuständige Abteilung, die MA 33- Wien leuchtet, hat mangels geeigneter Leuchtmittel-Modelle am Markt selbst welche entwickelt, die den hohen Anforderungen an die öffentliche Beleuchtung in Wien gerecht wurden. Die Eigenentwicklung hat zudem den Vorteil, dass die Rechte an den Leuchten bei der Stadt liegen und Wien nicht an einen bestimmten Hersteller gebunden ist.

    Die neuen Leuchten sind modulartig aufgebaut und weisen so die nötige Flexibilität für den ständigen Technologiewandel auf. Durch geringe Wartungskosten und eine lange Lebensdauer sind sie den betrieblichen Anforderungen einer Großstadt optimal angepasst.