Österreich

Stadträtin prüft Sex-Boxen statt Straßenstrich

Heute Redaktion
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Bild: City Zürich

Nach Protesten der Wiener Kleinpartei WIFF gegen Straßenprostitution in Floridsdorf gibt es nun eine Reaktion aus der Stadtpolitik. Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger (SP) will statt Straßenstrich jetzt Sex-Boxen nach dem Vorbild Zürich prüfen.

Vor 22 und nach sechs Uhr früh ist verboten, die entsprechende Verordnung der Polizei ist am 1.September in Kraft getreten. Die nunmehrige zeitliche Einschränkung geht den Kritikern aber nicht weit genug. Die Kleinpartei WIFF tritt dafür ein, dass die Prostitution gänzlich von der Straße verbannt wird und in Wien nur mehr in Bordellen, Laufhäusern und Saunaklubs stattfinden soll.

Sex-Boxen für Drive-In

In Wien sollen nun wie in Zürich Sex-Boxen für Drive-In-Sex errichtet werden. Zumindest hat die zuständige Frauen-Stadträtin Frauenberger in einem "Presse"-Interview laut über diese Variante nachgedacht: "Ob das für Wien überhaupt möglich oder sinnvoll ist, werden wir in der nächsten Steuerungsgruppe besprechen", sagte Frauenberger. Ein Termin für die Gespräche, die regelmäßig mit Polizei und NGOs stattfinden, stehe bereits.
In Deutschland und in der Schweiz sind die sogenannten Verrichtungsboxen oder Mini-Hotels, längst Realität, um die Probleme rund um den Straßenstrich in den Griff zu bekommen. Im Schweizer Bern wurde ein ganzer Platz für den Drive-in-Sex abgesperrt. Die Kojen erinnern an Boxen in einem Reitstall. Neben der Beifahrerseite an der Wand befindet sich ein Alarmknopf für den Notfall.
WIFF: Nicht mit Steuergeld

Die Floridsdorfer Kleinpartei findet die Lösung zwar begrüßenswert, “Sex-Boxen” nach dem Muster von Zürich zu prüfen. “Wir wehren uns allerdings dagegen, dass die Kosten für solche Einrichtungen die Steuerzahler tragen sollen. Frauenberger sollte vielmehr einschlägige Unternehmer aus der Sexbranche für die Verwirklichung solcher ‘Sex-Boxen’ gewinnen... Fehlte nur noch der Sex auf Krankenschein”…, hieß es in einer Aussendung vom Mittwoch.

 

Die Unterschriftenaktion von WIFF gegen den Straßenstrich in Floridsdorf läuft noch bis Ende Oktober, Listen können von der WIFF-Homepage  heruntergeladen werden.