Acht Stunden Luftalarm

Stärkster Drohnenangriff über Kiew seit Kriegsbeginn

Das russische Militär hat Ziele in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und in anderen Teilen des Landes mit Dutzenden Kampfdrohnen angegriffen.
31.07.2024, 15:30

"In zwei Wellen wurden über dem Raum Kiew und am Rand der Hauptstadt über 40 Drohnen des Gegners abgeschossen", teilte die Militärverwaltung von Kiew in der Nacht auf Mittwoch bei Telegram mit. Keine einzige Drohne habe ihr Ziel in der Hauptstadt erreicht. Die Behörde bezeichnete den Angriff als einen der stärksten auf die Ukraine während des gesamten Krieges. Insgesamt galt in der Dreimillionenstadt in der Nacht über acht Stunden Luftalarm.

Über russische Drohnenangriffe wurde auch in anderen Regionen berichtet. Sechs seien über dem südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk abgeschossen worden – vier weitere über dem Gebiet Mykolajiw im Süden des Landes. Ein allgemeiner Überblick der ukrainischen Flugabwehr über die Einsätze in der Nacht stand zunächst noch aus.

Jeder Kriegstag kostet über 120 Millionen Euro

Jeder Tag Krieg kostet die Ukraine nach Angaben ihres Finanzministers umgerechnet mehr als 120 Millionen Euro. Die monatlichen Kosten für den Sicherheits- und Verteidigungsbereich bezifferte Serhij Martschenko in einem Interview der Agentur RBK-Ukraine auf umgerechnet über 3,7 Milliarden Euro. Aktuell fehlten im Haushalt für 2024 dabei umgerechnet über elf Milliarden Euro. Diese sollen zu einem großen Teil über Steuererhöhungen eingenommen werden, zu denen die Regierung kürzlich einen Gesetzesentwurf vorgelegt hat.

Zu den vorgeschlagenen Neuerungen gehört eine Erhöhung der bereits 2014 eingeführten, zusätzlich zur Einkommenssteuer zu zahlenden Militärabgabe von 1,5 auf fünf Prozent. Zudem sollen Auto- und Schmuckkäufe mit 15 beziehungsweise 30 Prozent Militärabgabe belegt werden. Medienberichten zufolge sind nach Bekanntwerden der Pläne die Neuwagenverkäufe in den ukrainischen Großstädten in die Höhe geschnellt. Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Gut die Hälfte des Staatshaushalts wird dabei mit ausländischen Krediten und Hilfsgeldern finanziert.

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