Fluch einer Gottesgabe: Seine himmlische Ausstrahlung als Seelsorger und Partytiger hat den Wiener Dompfarrer Toni Faber (52) zum verfolgten Christen gemacht: Ein Stalker quält Hochwürden mit Liebesschwüren.
zum verfolgten Christen gemacht: Ein Stalker quält Hochwürden mit Liebesschwüren.
Toni Faber (52), Dompfarrer zu St. Stephan, ist eine PR-Rakete Gottes: Ob im Talar vorm Altar oder in Hugo Boss auf "Seitenblicke"-Partys – der charismatische Menschenfischer macht neugierig auf seinen Glauben und ihn selbst. Aber nicht immer hat er Freude am Ergebnis. "Ja, es stimmt leider", bestätigt Faber: Der Seelsorger wird von einem Stalker aus seiner Pfarre gequält.
Der verwirrte Mann folgt Faber wie ein Schatten und bedrängt ihn mit Zuneigung. Sogar im Beichtstuhl suchte der Liebestolle beim Dompfarrer schon Gehör für sein "starkes Begehren". Weder freundliche Zurückweisung noch kühle Distanz brachten den Stalker zur Vernunft: Er kommt immer wieder.
"Bisher waren es immer Frauen, die Grenzen überschritten haben", erzählt Faber: "Niemand ist davor sicher, nicht einmal Kardinal Christoph Schönborn. Aber gewöhnlich endet der Spuk spätestens nach einem Brief vom Anwalt." Seinen ersten Stalker will Faber aus Barmherzigkeit nicht anzeigen: "Der Mann ist psychisch krank." Bleibt nur noch das Gebet.