Österreich

"Traurig, wenn man Leute wegschicken muss"

Marktstandlerin Isabel Kaas wünscht sich mehr Verabreichungsplätze für ihre Kunden – und die Möglichkeit, auch sonntags aufzusperren.

Heute Redaktion
Teilen
Standlerin Isabel Kaas vom "Kaas am Markt": "Ich würde es befürworten, wenn es am Sonntag die Möglichkeit gäbe, zu öffnen."
Standlerin Isabel Kaas vom "Kaas am Markt": "Ich würde es befürworten, wenn es am Sonntag die Möglichkeit gäbe, zu öffnen."
Bild: Sabine Hertel

Seit Juli bekommen neue Marktstände keine Gastroplätze mehr bewilligt, bei "alten" Ständen wird die Einhaltung der acht erlaubten Verabreichungsplätze genau kontrolliert.

Isabel Kaas, Betreiberin des "Kaas am Markt" am Karmelitermarkt (Leopoldstadt), hatte dadurch im Sommer Probleme. "Es wurde stark kontrolliert. Weil ich zu viele Sitzplätze hatte, musste ich Strafe zahlen", erzählt Kaas. Nicht nur das: Die Jung-Unternehmerin verlor – wegen einer weiteren Strafe – ihre Zulassung. "Ich habe derzeit eine Probezulassung, die vorerst für ein Jahr gilt", sagt Kaas. Davor sei die Regelung lockerer gehandhabt worden.

Standlerin: "Manche Stammkunden kommen nicht mehr"

Derzeit könne sie nur acht Verabreichungsplätze anbieten – entweder draußen oder drinnen. "Es ist eine Katastrophe, wenn man die Leute wegschicken muss", sagt Kaas. Und: "Wenn die Leute wissen, dass sie nicht mehr konsumieren können, kommen sie nicht mehr."

Was sich Kaas als betroffene Standlerin wünscht? "Acht Plätze drinnen plus acht Plätze draußen wären für Händler vertretbar." Und: "Wenn es die Möglichkeit gäbe, sonntags zu öffnen, würde ich das befürworten."

Neos treten für Flexibilität ein

Laut Umfrage im Auftrag der Neos sind 87 % der befragten Wiener weiterhin für Ausschankplätze bei Standlern.

"Die Märkte sind derzeit bedroht", fürchtet Neos-Wien-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Statt einem "starren Regelungsregime" fordern die Neos flexible Öffnungszeiten – etwa auch abends und am Sonntag und mehr Freiheit für die Standler.

Stadträtin Sima: Neue Marktordnung in Planung

Die Neos-Pläne würden "zu einem Rückgang an Lebensmittelständen führen", kontert SP-Gemeinderat Erich Valentin. Eine neue Marktordnung mit Schutz für den Lebensmittelhandel soll 2018 präsentiert werden, heißt es aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).