Szene

Star-Künstler mit Porsche-Besessenheit

Heute Redaktion
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Bild: Picturedesk

 Zur Zeit der Festspiele ist in Bregenz und Umgebung der kulturelle Bär los. Wir aber besuchen Gottfried Bechtold, einen österreichischen Ausnahmekünstler: Er versah einen Staudamm mit einer riesigen Unterschrift (acht Meter lang, eineinhalb Meter hoch) oder trug tonnenschwere Steine aus dem Herzen der fünf Kontinente zu einer leider mittlerweile zerstörten Skulptur vor dem UN-Gebäude in Wien zusammen.In einer Garage in Bregenz steht sie nun, die schnellste Skulptur der Welt: Gottfried Bechtolds "Porsche Panamera". Ein Mix aus Auto und klassischer Skulptur - geschaffen aus einem fahrbereiten Panamera. Bechtold ersetzte alle Glaselemente wie Fenster durch schwere, glänzende Bronzeplatten. Jede für sich ist eine kleine, ins Auto eingepflanzte Skulptur, die den Blick von innen nach außen sowie umgekehrt unmöglich macht.Die verlorene Sicht der Panamera- Skulptur wird mittels Videokamera und -system hergestellt, welche die Außenwelt des Fahrzeuges nur mehr über Bildschirme nach innen überträgt. Schon 1972 sorgte Bechtold mit seinem "Betonporsche", einem Abguss seines Porsche 911, für Furore: Dieser ging als langsamster, unbeweglichster und schwerster Porsche aller Zeiten in die Geschichte ein.Einen Porsche- Prototypen für den Guss verwendete Bechtold später nicht für private Spritztouren, sondern verarbeitete ihn zu einer weiteren Installation. Er quetschte ihn zu einer zwei Mal zwei Meter großen Quaderskulptur. Bechtolds Obsession ist der "Porsche", der sein Lebensprojekt wurde. Seine Rolle als Künstler verglich er mit der eines Testpiloten. Damit begeisterte er auch die Porsche-Chefs, die ihm gerne ihre Karosserien für die Kunst zur Verfügung stellten. Hoch lebe die Kunst.