Österreich

Mit einem Donnerwetter endet nun die Hitzewelle

Eine markante Kaltfront erfasst das ganze Land, der Hochsommer endet ab Freitag mit Temperatursturz und Gewittern. Donnerstag ist es aber noch heiß.

Heute Redaktion
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Besonders der Osten Österreichs liegt derzeit noch fest im Griff der zweiten Hitzewelle des Jahres. Der Donnerstag ist noch einmal extrem heiß, das Thermometer steigt auf bis zu 36 Grad. Ausgehend vom Bergland kündigt sich aber an, was ab Freitag dem ganzen Land blüht. Laut den Experten der Österreichischen Unwetterzentrale sind im Vorfeld einer kräftigen Kaltfront dann besonders im Süden und Osten auch Unwetter zu erwarten.

Bis zum Anfang der kommenden Woche kühlt es dann um 15 Grad ab - Wetter-Prognose für alle Orte in Österreich

Am Donnerstag scheint nach Auflösung örtlicher Nebelfelder im Bergland verbreitet die Sonne. Tagsüber bilden sich wieder vermehrt Quellwolken und in weiterer Folge gehen besonders im Berg- und Hügelland ein paar teils kräftige Wärmegewitter nieder. Die Gewitterneigung steigt aber auch im Flachland ein wenig an. Bei schwachem bis mäßigem Südwind erreichen die Temperaturen bis 36 Grad.

Für die Auswertung von Hitzewellen gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum Beispiel kann man eine Hitzewelle als eine Serie von mindestens drei Tagen in Folge mit mehr als 30 °C definieren. Dann würde aber schon ein Tag mit 29,9 °C die Hitzewelle beenden, obwohl es immer noch heiß ist.

Dieses Problem löste der tschechische Meteorologe Jan Kysely mit einer nach ihm benannten Methode. Vereinfacht gesagt definierte Kysely eine Hitzewelle mit einer Serie von zumindest drei aufeinanderfolgenden Tagen über 30 °C, die von Tagen zwischen 25 und 30 °C unterbrochen werden können, solange die mittlere Maximaltemperatur in der gesamten Periode größer 30 °C bleibt.

Unwettergefahr am Freitag und Samstag

Am Freitag zieht aus Nordwesten eine kräftige Kaltfront auf, in deren Vorfeld muss man mit teils heftigen Gewittern rechnen. "Besonders von Kärnten über die Steiermark bis zum Burgenland zeichnet sich Unwettergefahr ab", so UBIMET-Experte Manfred Spatzierer. Örtlich sind Hagel, Starkregen und stürmische Böen möglich.

Auch am Samstag bleibt es die Gewittergefahr aus heutiger Sicht hoch, zudem gibt es im äußersten Osten und Südosten nochmals Höchstwerte im Bereich der 30-Grad-Marke. Von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark gehen die Temperaturen hingegen auf Werte zwischen 19 und 25 Grad zurück.



Kräftige Abkühlung am Sonntag

Am Sonntag zieht die Kaltfront schließlich über das ganze Land hinweg, dabei fällt besonders im Süden zeitweise Regen. Die Nullgradgrenze sinkt gegen 2000 m ab, somit sind im Hochgebirge die ersten Schneeflocken der Saison zu erwarten. Die Höchstwerte liegen landesweit nur noch bei 13 bis 21 Grad: "Zu Beginn der kommenden Woche liegen die Temperaturen unterhalb des langjährigen Mittels, gegen Mitte der Woche zeichnet sich aber angenehmes Spätsommerwetter ab", so der Meteorologe.

Längste Hitzewelle

Eine Auswertung der ZAMG zeigt für die meisten Landeshauptstädte die längste durchgehende Hitzewelle seit Messbeginn. Außerdem liegt heuer die Zahl der Hitze- und Sommertage schon deutlich über einem durchschnittlichen Jahr.

"In Bregenz und Wien sind die Rekorde für die längste durchgehende Hitzewelle bereits erreicht. Eisenstadt, St. Pölten, Graz, Klagenfurt und Linz könnten die Rekorde in den nächsten Tagen noch erreichen", fasst ZAMG-Klimatologe Orlik die Auswertung zusammen.

In konkreten Zahlen heißt das:

In Bregenz wurde die Hitzewelle nach 16 Tagen gebrochen. Der alte Rekord lag bei 11 Tagen im Jahr 2003. An der ZAMG Wetterstation Wien Hohe Warte läuft die Hitzewelle noch und erreichte am Dienstag den 30. Tag und damit einen neuen Rekord (alter Rekord 29 Tage im Jahr 2003). Die meisten anderen Landeshauptstädte sind auf Rekordkurs.

In Innsbruck wurde die Hitzewelle bereits unterbrochen. Die Serie mit 18 Tagen kam aber nahe an den Rekord von 1994 mit 20 Tagen. An der Wetterstation Salzburg Flughafen wurde die Hitzewelle nach 12 Tagen unterbrochen, der Rekord liegt hier bei 21 Tagen im Jahr 1994. (red)

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