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Startup will Gehirne in Cloud abspeichern

Heute Redaktion
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Die Firma Nectome arbeitet derzeit an einer unfassbaren Idee: Sie wollen das menschliche Gehirn digital weiterleben lassen. Die Nutzer müssen jedoch sterben!

Seit Anbeginn der Menschheit versucht man immer wieder näher an die Unsterblichkeit zu kommen. Ein Startup-Unternehmen will nun die Lösung dafür gefunden haben: Das Gehirn soll in einer digitalen Cloud ewig leben. Der Haken an der Sache: Die menschliche Hülle muss dafür sterben.

Der Gründer, Robert McIntyre, ist von seiner Idee überzeugt. Auf der Webseite von Nectome steht: "Was wenn wir dir sagen, dass wir dein Gehirn speichern können?"

Kein totes Gehirn

Nicht wenige Menschen hat McIntyre bereits in seinen Bann gezogen. Es existiert bereits eine Warteliste von Personen, die ihr Gehirn in eine Cloud laden wollen. Doch ganz so einfach ist das ganze eben nicht. Laut Nectome muss das Gehirn zum "Upload-Zeitpunkt" noch funktionsfähig sein. Das heißt, Gehirne einer bereits verstorbenen Person kann man nicht mehr präservieren.

Aus diesem Grund will man sich zunächst auf Patienten fokussieren, die mit einer tödlichen Krankheit leben. In Kalifornien ist es nämlich möglich, seinen Suizid mit Ärzten zu planen - und genau hier will das Startup ins Spiel kommen.

Bald das erste "Cloud-Hirn"?

Vor wenigen Wochen erst gab es erste Tests mit dem Gehirn einer Frau, die zwei Stunden zuvor verstorben ist. Zuvor führte man Tierversuche durch.

Staatliche Förderungen konnte sich Nectome bereits sichern. Dennoch sind auch kritische Stimmen laut. "Ich hoffe, dass künftige Menschen davon angewidert sind, dass die reichsten Menschen des 21. Jahrhunderts ihr Geld dafür aufwenden, für immer zu leben", sagt der Neurowissenschafter Michael Hendricks zu "Technology Review".

Davon lässt sich das Starup jedoch nicht beirren. In den kommenden Tagen will man Details veröffentlichen. Womöglich zeigt man auch schon das erste "Cloud-Hirn".

(slo)