Österreich

Startverbot für Airmed

Heute Redaktion
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Leitender Notarzt schlägt in E-Mail Alarm: Arzneien fehlen, die medizinischen Geräte sind zum Teil defekt. Rotes Kreuz stoppte jetzt die Einsatzflüge: Der neue Rettungshelikopter muss ab sofort am Boden bleiben.

Ausgerechnet bei einem Fest mit Politik und Prominenz platzte am Montag die Bombe: Nach nur zwei Tagen im Einsatz darf der in Scharnstein (Bezirk Gmunden) stationierte Rettungshelikopter nicht mehr zu Notfällen gerufen werden. Mitgeteilt wurde das ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt, als die Gästeschar auf die Rückkehr von Airmed 2 ins Salzkammergut angestoßen hatte.

Grund für die unfreiwillige Notlandung des Notarzthubschraubers ist eine E-Mail des leitenden Notarztes Dr. Helmut Lehner an seine Kollegen. Darin schreibt er sinngemäß, dass ein EKG-Gerät sowie wichtige Medikamente fehlen würden. Zudem sei ein Sauerstoffschlauch leck. Eine Herzinfarkt-Diagnose ist unter diesen Umständen also nicht möglich, kritisiert der erfahrene Mediziner. Zu guter Letzt rät er den Airmed-2-Ärzten in der elektronischen Nachricht: Sollte sich jemand unsicher fühlen, kann der Transport abgelehnt werden.

Ausgesprochen wurde das Alarmierungsverbot von Landesrettungskommandant Chri-stoph Patzalt: Es hat überhaupt nichts damit zu tun, dass dieser Helikopter privat betrieben wird. Aber wenn eine ganze Reihe von Problemen aufgezeigt wird, ist der Einsatz nicht verantwortbar. Bringt der Betreiber alles in Ordnung, wird er vom Roten Kreuz natürlich wieder alarmiert.

Robert Loy