Ukraine

'Stecken bis Hals in Scheiße' – Putin-Truppe schlägt Al

Seit 14 Tagen tobt der blutige Krieg in der Ukraine. Jetzt bringt ein angebliches Geheimdienst-Papier Brisantes ans Licht. 

Nikolaus Pichler
Teilen
1/20
Gehe zur Galerie
    Bereits seit dem 24. Februar dringt die russische Armee in die Ukraine vor. Moskau hat für den 9. März neue Korridore angekündigt.
    Bereits seit dem 24. Februar dringt die russische Armee in die Ukraine vor. Moskau hat für den 9. März neue Korridore angekündigt.
    SERGEI SUPINSKY / AFP / picturedesk.com

    Russlands Präsident Wladimir Putin setzt seine Invasion der Ukraine weiter fort. Doch immer mehr gerät der Despot in Bedrängnis. So verdichten sich Gerüchte, dass es in Putins gefürchtetem Inlandsgeheimdienst FSB Personen gibt, die Putins "Blitzkrieg" für gescheitert halten und womöglich wichtige Infos an die Ukraine oder andere Geheimdienste durchstechen. Darüber berichtet die britische "Times". 

     Alle aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Live-Ticker 

    Wörtlich heißt es in einem mutmaßlichen FSB-Bericht laut dem britischen Medium: "Wir stecken bis zum Hals in der Scheiße."

    Doch damit nicht genug: "Ich kann nicht sagen, was die Verantwortlichen zu der Entscheidung bewogen hat, diese Operation durchzuführen, aber jetzt geben sie uns (dem FSB) die Schuld. Wir werden für unsere Analysen gescholten. In letzter Zeit wurden wir zunehmend unter Druck gesetzt, mehr Berichte zu erstellen", wird weiter aus dem Papier zitiert.

    Aktivist stellte Dokument ins Netz

    Publik gemacht hat das Dokument Wladimir Osechkin, der Gründer der russischen Menschenrechts-NGO gulagu.net, die Korruption in Russland bekämpfen will. Christo Grozev, ein Journalist des Investigativ-Portals "Bellingcat" ist nach Recherchen im FSB von der Echtheit der Analyse überzeugt. Andere Stimmen hegen massive Zweifel an der Echtheit des Schreibens. Auch weil die Ukraine laut Grozev selbst in letzter Zeit Fälschungen von FSB-Dokumenten veröffentlicht hatte.

    Dem Analysten zufolge liegt die Hauptursache der russischen Probleme darin, dass sowohl Armee als auch die Administration nicht auf den Angriff und die Folgen vorbereitet waren: "Niemand hat gewusst, dass es zu einem Krieg kommt – das wurde vor jedem geheim gehalten." Fast zwei Wochen nach der Invasion fehle dem Geheimdienst der Überblick. So könne niemand im Kreml genau sagen, wie viele Tote es aufseiten der russischen Armee gebe, weil "wir den Kontakt mit wichtigen Divisionen verloren haben". Das Verschlüsselungssystem ERA funktioniere nicht.

    Ukraine tötete bereits Elite-Militärs

    Laut ukrainischem Verteidigungsministerium sind bei den Kämpfen mehrere hochrangige russische Militärs getötet worden – darunter Generalmajor Vitaly Gerasimov (44), erster stellvertretender Befehlshaber der 41. russischen Armee. Er war der Neffe des russischen Generalstabschefs Valery Gerasimov.

    Auch US-Geheimdienste denken, dass Russland die Ukraine unterschätzt hat und es interne Probleme geben dürfte. Im angeblichen FSB-Bericht heißt es: Der Krieg sei verloren. "Selbst mit minimalem Widerstand der Ukrainer bräuchten wir mehr als 500.000 Mann."