Österreich

Steht uns ein Rekord-Winter bevor?

Heute Redaktion
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Viele Meteorologen, vor allem die der US-Wetterbehörde NOAA, sind sich einig: Es könnte der wärmste Winter seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 werden.

Die Prognose der NOAA-Meteorologen ist düster: Im gesamten Bundesgebiet der USA werden von Dezember bis Februar Temperaturwerte im und über dem langjährigen Schnitt erwartet, an keinem einzigen Ort dürfte es kälter werden. Computermodelle weisen einen durchschnittlichen Anstieg um zwei bis drei Grad gegenüber den schon sehr warmen Wintern in den 2000er Jahren.

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Laut NOAA-Prognose sollen im Winter 2019/2010 die Temperaturen nirgends in den USA unter den langjährigen Schnitt fallen.

Den größten Anstieg soll es ausgerechnet in Alaska und auf Hawaii geben. Nur in den zentralkontinentalen Gebieten Nordamerikas könnte der Temperaturanstieg heuer stagnieren. Gleichzeitig werden aber genau hier besonders viele Niederschläge erwartet, während Kalifornien im Westen und Texas und Louisiana im Süden ein besonders trockener Winter bevorsteht.

Gegenüber der "Bild"-Zeitung analysiert der deutsche Meteorologe Dominik Jung die Prognose für Europa: "Den bisher wärmsten Winter gab es bei uns [Deutschland, Anm.] 2006/2007. Er hatte eine Durchschnittstemperatur von 4,4 Grad. Jetzt könnten es 4,6 Grad werden."

Das sei ein weiterer Beleg für den bereits laufenden Klimawandel, so Jung: Die Erderwärmung bringe in Mitteleuropa mehr Westwetterlagen mit milderen Temperaturen, aber auch mehr feuchte Luft und somit Niederschläge vom Atlantik. Auch Österreich könnte, gerade an der Alpennordseite davon etwas abbekommen.

Schnee-Chaos in Österreich

Aktuell dominiert noch ein Tiefdruckgebieten im Mittelmeer-Raum das Wetter. Kalte Luft aus dem Norden mischt sich mit der noch warmen Luft über dem Mittelmeer und sorgt für intensive Niederschläge.

"Innerhalb von drei Tagen, von Freitag 15.11. 7 Uhr bis Montag 18.11. 7 Uhr, sind in Oberkärnten, in Osttirol und in den südlichen Regionen von Salzburg stellenweise rund 200 bis 300 Millimeter Niederschlag zusammengekommen", sagt ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik. "Statistisch gesehen kommen derartige Dreitagesmengen zum Beispiel in Kötschach-Mauthen und Spittal an der Drau alle 10 bis 15 Jahre vor, im Raum Lienz alle 40 bis 50 Jahre und weiter im Norden seltener als alle 50 Jahre, wie in Mallnitz, Obervellach, Kals und Bad Gastein." Es sei besonders ungewöhnlich, dass die Regen- und Schneewolken so weit in den Norden vorgedrungen seien.