Starke Windböen halten in der Steiermark die Einsatzkräfte seit Donnerstag auf Trab. Am Freitag kamen dann auch noch teils sinntflutartige Regenfälle dazu. Die Feuerwehren waren und sind im Dauereinsatz. Muren und umgestürzte Bäume machen Probleme und sorgten besonders im Ennstal für Verkehrsunterbrechungen. Anders als in anderen Bundesländern zeichnet sich allerdings eine Entschärfung ab.
zeichnet sich allerdings eine Entschärfung ab.
Betroffen waren die Ortschaften Weichselboden, Halltal, Walstern und Rasing im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Die Hochschwabstraße B24 musste zwischen Gußwerk und Wildalpen nach einem Murenabgang gesperrt werden.
Wegen Überflutung war die Gutensteinerstraße B21 zwischen Mariazell und Terz blockiert. Im Ennstal verlegte eine Mure die Ennstalstraße B320 und die ÖBB-Bahnstrecke mit Geröll. Seitens der ÖBB rechnete man mit einer Freigabe am Samstagabend, bis dahin sei mit größeren Verspätungen zu rechnen.
Hangabrutsch bedrohte Wohnhäuser
In Eisenerz (Bezirk Leoben) traten durch Verklausungen Bäche über die Ufer. Ein Haus musste hier wie auch in Johnsbach aus Sicherheitsgründen wegen drohender Hangrutschungen geräumt werden. Geologen des Landes prüften vor Ort, ob und wann eine Freigabe zu vertreten war.
Probleme mit ins Rutschen geratenen Hängen und kleinräumigen Überflutungen gab es auch in Turnau. "Es schaut aber nicht so schlecht aus", fasste ein Mitarbeiter in der Landeswarnzentrale zusammen. Die Pegelstände der Flüsse sei tendenziell sinkend, am Abend sei auch ein Abnehmen der Regenfälle zu erwarten.
Strommonteure im Großeinsatz
Schon am Donnerstag hatte Sturmtief "Yvette" dafür gesorgt, dass in rund 4.000 steirischen Haushalten der Strom ausfiel. Auch Freitagfrüh waren noch rund 1.000 Haushalte ohne Strom, vor allem im Raum Graz. Seit Donnerstagmittag waren 150 Monteure der Energie Steiermark im Dauereinsatz. Freitagmittag waren die meisten Kunden wieder am Netz.
Die Feuerwehren waren im Mürztal, in der Ost- und Weststeiermark und vor allem im Raum Graz im Einsatz, um umgestürzte Bäume zu entfernen und Strommasten frei zu halten. Haupteinsatzgebiete sind seit Freitagvormittag der Osten und der Südosten von Graz, wobei die häufigsten Alarmierungen Windwurf betrafen. Auch im Raum Hartberg und Bruck-Mürzzuschlag häuften sich die Einsätze.
Kläranlage in Turnau überflutet
Auch Turnau im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag war von den starken Regenfällen stark betroffen. Die Kläranlage wurde überflutet, eine Großpumpe zur Umleitung des Wassers wurde angefordert. Weitere Muren sind zu erwarten, 20 Mann mit vier Fahrzeugen sind im gesamten Gemeindegebiet im Einsatz. Aus dem Hinterland komme viel Wasser.
In Salla im Bezirk Voitsberg wurde ein Kamin vom Dach eines Hauses geweht und stürzte auf einen Spielplatz. Auch Graz blieb von Sturmschäden nicht verschont. Donnerstagnachmittag musste die Feuerwehr zu einem Einsatz in Graz-Eggenberg ausrücken, wo rund 600 Quadratmeter Flachdach eines Reihenhauses von einer Sturmböe abgedeckt und in den Hof geworfen wurde.
Maibaum in Graz abgebaut
In Klausen im Bezirk Südoststeiermark fielen Donnerstagnachmittag Bäume während des Sturmes auf zwei Pkws. Zunächst wurde ein Auto während der Fahrt von einem umstürzenden Baum getroffen. Die Polizei wurde gerufen. Wenig später traf ein entwurzelter Baum das abgestellte Polizeiauto. Die Autos wurden schwer beschädigt, verletzt wurde niemand.
Auswirkungen hatte der Sturm auch auf diverse Veranstaltungen: der Hauptplatz in Graz musste vorübergehend gesperrt werden, weil der Maibaum von der Feuerwehr gesichert werden musste. Zumindest der Wipfel des Maibaums drohte abzubrechen, die Gefahr für Passanten erschien zu groß. Daher wurde der Maibaum von der Feuerwehr geborgen und auf dem Platz abgelegt.
Entspannung erst am Sonntag
Eine Entspannung war für den Freitag zunächst nicht in Sicht. Bei der Landeswarnzentrale hieß es, dass noch bis Samstagnachmittag starke Regenfälle angekündigt sind.