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Seniorin hebt Erspartes ab, bringt es "Neffen" mit Pkw

Heute Redaktion
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Die Frau fiel auf den "Neffentrick" rein
Die Frau fiel auf den "Neffentrick" rein
Bild: iStock (Symbolbild)

Eine 77-Jährige aus dem Bezirk Leibnitz ist am Dienstag Opfer des "Neffentricks" geworden. Dabei erbeuteten die Täter mehrere zehntausend Euro.

Die 77-Jährige aus dem Bezirk Leibnitz wurde am Dienstag von einem Unbekannten am Festnetz telefonisch kontaktiert, berichtet die Polizei.

Der Anrufer schaffte es in akzentfreiem Deutsch, sich als ein in Deutschland lebender "Neffe" auszugeben. Der Mann erklärte der Frau, dass er gerne eine Immobilie in Ungarn erwerben zu wollen.

Da er derzeit aber nicht genügend Geld dafür haben würde, bat der "Neffe" die 77-Jährige um finanzielle Unterstützung und um ihre Handynummer.

"Neffe" steckt im Stau

Als die Seniorin ihm schließlich ihre Nummer gab, rief der angebliche Verwandte nur mehr am Handy der Frau an. Die Steirerin glaubte ihrem "Neffen" und hob das Geld bei einer Bank von Sparbüchern ab.

Einen Tag später fuhr sie damit mit dem Auto nach Maribor in Slowenien. Während der Fahrt rief der Mann dann wieder an und gab an, im Stau zu stehen. Er werde daher seinen Rechtsanwalt zur Geldübergabe schicken.

Tatsächlich kam gegen 10.00 Uhr ein Unbekannter zum vereinbarten Übergabeort und übernahm das Geld sowie einige Goldschmuckstücke. Mehrere zehntausend Euro sind weg.

Neffentrick

Immer wieder werden Menschen Opfer des sogenannten Neffentricks. Dabei haben es die Täter vor allem auf ältere Personen abgesehen, deren Nummern im Telefonbuch stehen.

Dabei üben die Betrüger per Telefon immensen Druck auf die Opfer aus. "Ein Anruf folgt auf den anderen. Der Sinn dahinter dürfte auch sein, den Opfern keine Zeit zum Nachdenken über ihr Handeln zu geben", so die Polizei.

Die Opfer sind nach einer gewissen Zeit den Anrufern völlig ausgeliefert und kommen den Aufforderungen schließlich fast willenlos nach.

Daher rät die Polizei möglichen Opfern, verdächtige Anrufe bereits im Anfangsstadium zu beenden und Vertrauenspersonen oder Verwandte vom Anruf zu informieren. Keinesfalls sollen Handynummern bekanntgegeben werden. (wil)