Steiermark

Steiermark testet nun auch Dreijährige gegen Corona

Ab Dienstag werden in der Steiermark auch Kindergartenkinder auf das Coronavirus getestet. Experten begrüßen den Vorgang. 

Tobias Kurakin
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Bei Kindergartenkindern wird in Zukunft in der Steiermark der Lollipoptest durchgeführt. 
Bei Kindergartenkindern wird in Zukunft in der Steiermark der Lollipoptest durchgeführt. 
Jeffrey Groeneweg / ANP / picturedesk.com

Nun haben die Coronatests auch in den steirischen Kindergärten Einzug gehalten. Dreimal pro Woche sollen mit sogenannten Lolipoptests 3- bis 6-Jährige auf das Coronavirus getestet werden. Das Infektionsgeschehen soll damit auch bei dieser Altersgruppe besser erforscht und Risikogruppen geschützt werden. 

Infektionen bei Kindern steigen drastisch an 

Zuletzt hatte die Steiermark mit einem hohen Anstieg an Neuinfektionen bei Kindern zu kämpfen. Gegenüber der "Kleinen Zeitung" gab der Virologe Klaus Vander an, dass in den vergangenen Wochen die Inzidenz bei der Gruppe, der 6- bis 14-Jährigen am höchsten war. 

Laut Virologen würden die Tests, die auf Freiwilligkeit beruhen, notwendig sein, da Impfquote bei den Über-40-Jährigen derzeit zu niedrig sei. Wenn man es schaffen würde, die Impfquote bei dieser Altersgruppe auf ein höheres Level zu bringen, würden auch die Tests für die Kinder nicht mehr vonnöten sein. 

Bei den Tests gehe es laut Vander ohnehin mehr darum, die Eltern und Großeltern der Kindergartenkinder zu schützen. Für gewöhnlich würden nämlich Kleinkinder nicht schwer an Corona erkranken. "Da es noch lange keine Impfung für Unter-Fünfjährige geben wird, werden sie sich weiter infizieren. Wichtig ist, dass das familiäre Umfeld geimpft und so bei einer Übertragung geschützt ist", meint Vander.

Die Vorbereitungen für eine flächendeckende Test-Infrastruktur in den Kindergärten laufen derzeit auf Hochtouren. Bereits kommenden Dienstag sollen 96.000 Lollipoptests an alle steirischen Kindergärten geliefert werden. Bei Lollipoptests müssen die Kinder ein kleines Stäbchen, auf dem ein Schwamm befestigt ist, in den Mund nehmen und so lange einspeicheln, bis der Punkt auf der Testrückseite blau wird. Das Ergebnis folgt nach wenigen Minuten. 

Peter Schwarz, der Geschäftsführer von GIP (Betreuung in Partnerschaft), betont die Freiwilligkeit der Tests. Am Montag haben bereits alle Eltern eine Einverständniserklärung zugesandt bekommen. Bei einem  Pilotprojekt im Oktober wurde bereits erhoben, dass rund 80 Prozent der Eltern der Testdurchführung zustimmten.