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Steinocher: "Der Junge kickt den Alten nicht raus"

Heute Redaktion
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Womanizer, Einzelgänger, Bleifuß – so tickt der neue "Soko Donau"- Kieberer. Am 21.11. ist Dienstbeginn, ab 5.12. ist er (statt Gergor Seberg!) fix dabei! Der Talk:

Sein Revier ist eigentlich Ottakring ("CopStories") – am 21.11. (20.15 Uhr, ORF eins) steigt Michael Steinocher (34) aber auch bei den Soko-Kieberern an Bord. Denn als Major Carl Ribarski (Stefan Jürgens), Revierinspektorin Penny Lanz (Lilian Klebow), Oberst Otto Dirnberger (Dietrich Siegl) und Oberstleutnant Helmuth Nowak (Gregor Seberg) im titelgebenden „Grenzfall" ganz nahe dran sind, einen Drogenring zu zerschlagen, stößt er als verdeckter Ermittler dazu und steht dem bewährten Team schließlich (ab Folge vier) als Bezirksinspektor Simon Steininger zur Seite. Ein Gespräch über Karma, Respekt und Erfolg bei Frauen.

„Heute": „Deal with it", ein Motto, mit dem Simon seit seiner Kindheit durchs Leben geht. Er hat also viel durchgemacht, was waren die dunkelsten Stunden?

Steinocher: Ja, seine Kindheit war nicht rosig. Ich hoffe, es kommt davon und von seienm Privatleben im Lauef der Folgen noch mehr raus. Er war ja Undercover-Drogenfahnder und tut sich jetzt natürlich schwer, sich im Team einzufügen. Vor allem mit Karl. Dunkel wird's dann vor allem in den Fällen, weil er so mitleidet. Er ist viel empathischer als bei CopStories (Steinocher ermittelt als Inspektor Sylvester Thaler), aber auch introvertierter. In der ersten Folge aktiviert er alte Freunde aus der Vergangenheit.

„Heute": Also wieder einmal ein Cop, der nur gut ist, weil sein Leben schlecht ist? Kann ein guter Bulle nicht endlich auch einmal einem gut behüteten Lehrerhaushalt mit Vorgarten und kuchenbackender Oma entspringen?

Steinocher: Natürlich, aber es halt wieder einmal nicht so. Ich glaube halt, dass Leute, die es schwer hatten, entweder daran zerbrechen oder stark aus der Sache rausgehen. Die, die gebeutelt wurden, sind die Guten. Deshalb steht's eben auch oft so im Buch.

„Heute": Dein Revier auf dem Bildschirm war bis jetzt ja Ottaking, ein hartes Pflaster, oder?

Steinocher: Das ist lustig. Ich hab ja auch einmal dort gewohnt und damals so viele arge Geschichten gehört. Das finde ich aber gar nicht.

„Heute": Die "Soko" wird jetzt für dich trotzdem kein Kindergeburtstag?

Steinocher: Nein, bestimmt nicht. Auch nicht, wenn das Ganze manchmal sogar ins Surrelae geht. Das macht "Soko Donau" ja aus. Es ist kein Klamauk, es ist auch lustig. Ich sage nur: Folge 13, „Quantansprung". Darauf freue ich mich wahnsinnig.

„Heute": Laut ORF ist deine Figur in der Serie ein „Womanzier". Was heißt das genau? Springst du auf die Frauen an oder umgekehrt?

Steinocher: Keine Ahnung, warum sie mir das so aufs Aug drücken… Wenn's funktioniert, dann gerne, aber ich seh mich selbst nicht so. Dafür hab ich viel zu wenig Erfolg gehabt.

„Heute": Du steigt mit Staffel 13 ein, abergläubisch bist du offenbar nicht.

Steinocher: Aber nein, 13 ist meine Lieblingszahl.

„Heute": Woran glaubst du denn, wenn nicht an schwarze Katzen und umgekippte Salzstreuer?

Steinocher: An Karma.

„Heute": Kannst du eigentlich singen. Das ist bei „Soko Donau" ja quasi die Mindestvoraussetzung …

Steinocher: Oh weh, das war auch die erste Frage bei der Schauspielprüfung. „Können Sie denn singen", Elfriede Ott hat mich das genau so gefragt. Naja. Man sagt ja auch, dass Katzen können singen. Die Frage ist nur, wem gefällt das? Ja, das wird hart. Die können da alle wunderbar singen. Billy, Maria, Stefan.

„Heute": Und was machst da dann?

Steinocher: Ich tanze.

„Heute": Was passiert eigentlich mit dem Kultgefährt von Vorgänger Nowak, dem Opel Commodore B?

Steinocher: Ich weiß nicht, ob ich das sagen darf. Aber ja: Die Karre bleibt uns erhalten und wir haben damit noch sehr viel Spaß....

„Heute": Bist du denn ein Bleifuß?

Steinocher: Ich bin ja Biker und bei mir war's beim Motorradfahren schon so. Dann hatte ich den schweren Unfall, bei dem ich meine Milz verloren haben. Ich bin zwei Jahre lang nicht gefahren. Dieser Sommer jetzt war sehr hart für mich, nicht zu fahren. Wenn ich Biker gesehen habe, wollte ich sie sofort vom Motorrad zarren. Nächstes Jahr fahre ich wieder, hab mir schon eines gecheckt. Eine Ducati Monster 1100. Aber jetzt wird's gemütlicher.

„Heute": Also eher Sonntagsfahrer …

Steinocher: Nein, sicher nicht, bei mir geht schon was weiter. Aber Geschwindigkeitsbeschränkungen halte ich ein, warum sollte ich da Geld zahlen.

„Heute": Hast du es bei der Polizei schon einmal mit der „Hallo, Kollege"-Masche probiert?

Steinocher: Ja, einmal. Da war ich nur 9 km/h zu schnell, es waren zwei Polizistinnen. Die waren aber ein bissl patschert, der Strafzettel ist runterfallen und wir haben gequatscht, dass ich ja der Schauspieler bin und so. Am Ende gab's den Strafzettel aber trotzdem. Aber passt schon: Jeder, der einen Scheiß baut, soll dafür geradestehen. Aber schön wäre es schon gewesen …

„Heute": Bei den „CopStories" ist im Moment ja ein bissl der Drive raus. Zwei Staffeln und ein 90-Minüter warten im Archiv. Laut Programmpräsentation sollen sie 2017/18 endlich ausgestrahlt werden. Optimistisch, dass das was wird?



Steinocher: Ich hoffe sehr auf dieses Jahr. Der ORF soll das raushauen. Das wäre so cool: Dann hast am Dienstagabend zuerst den Steinocher, dann gehst aufs Klo, dann hast ihn wieder. Wäre eine super Werbung für mich.

„Heute": Brauchst du die denn? Du bist doch eh der coole Neue, auf den alle schauen…

Steinocher: Nein, schauen tun alle auf den Stefan (Jürgens, Anm.). Wir haben in Enns gedreht, auf dem Hauptplatz, das war der Wahnsinn. Stefan war von unzähligen Leuten umringt. Die wollten natürlich auch den Gregor sehen – und dann war ich da… „Wer bist denn du"? „Du bist also der Neiche?". Die haben natürlich viel nachgefragt. Es ist mir aber wichtig, zu erklären, dass da nicht der Junge den Alten rauskickt. Gregor Seberg hat aufgehört, deshalb bekomme ich erst diese Chance. Und ja, ich könnte mir schon vorstellen, dass ich das ein paar Jahre mache, wenn sie mich behalten wollen.

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