Jahrelang traktrierte ein 60-jähriger Steirer seinen Erwachsenenvertreter mit physischer Gewalt: Der Transsexuelle schlug immer wieder mit Fäusten und auch High Heels auf den 81-Jährigen ein. Zuletzt eskalierte die Situation im vergangenen Juli – was den 60-Jährigen nun wegen fortgesetzter Gewalt und schwerer Körperverletzung vor das Grazer Straflandesgericht brachte.
Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, fügte der Angeklagte dem 81-Jährigen mit den spitzen Absätzen schwere Verletzungen an Kopf, Brust und Händen zu – im Krankenhaus wurde zudem ein Hämatom im Gehirn festgestellt.
Vor Gericht erscheint der Transsexuelle mit seiner "Freundin" Carina – eine blonde Barbie-Puppe, die er fest an seine Brust presst. "Die gehört auch dazu", meint er. Der Erwachsenenvertreter, mit dem er früher bereits befreundet war, habe ihn "provoziert", er habe ihm keine Spielzeugautos und keine Sachen für Carina gekauft: "Er hat mich gezielt kontrolliert. Er wollte geistige Macht haben über uns. Uns alle", erklärt der Angeklagte, der sich schuldig bekennt.
Der Sachwalter, mit dem er eine sexuelle Beziehung habe, sei zudem auf Carina eifersüchtig gewesen. Das Opfer bestätigt die Gewalt und die Drohungen, sexuelle Beziehung gebe es aber keine: "Er hat es immer versucht und einmal ist es ihm gelungen, mich zu verführen." Vielmehr sei ein Streit um Geld – konkret wollte der Sachwalter nicht mehr das Hotel, in dem der Transsexuelle wohnte, finanzieren – Auslöser für die Attacke gewesen.
Der psychiatrische Sachverständige bescheinigt dem Angeklagten laut "Kleiner Zeitung" eine kombinierte Persönlichkeitsstörung mit schizoiden Anteilen sowie eine Gewaltneigung. Allerdings: "Er war eingeschränkt, aber doch zurechnungsfähig." Aufgrund der Gefährlichkeit und der fehlenden Krankheitseinsicht empfiehlt er die Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum.
Das Urteil für den bereits zwölf Mal verurteilten 60-Jährigen: 2,5 Jahre Haft plus Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum – nicht rechtskräftig.