Österreich

Steirer droht Auslieferung in eine Kaukasus-Diktatur

Der österreichische Manager Alexander T. (72) fürchtet um sein Leben

Heute Redaktion
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Der steirische Manager Alexander T. führte vor über zehn Jahren ein Zementwerk in Aserbaidschan, nahe der Hauptstadt Baku. Die Fabrik aus der Stalin-Zeit war in schlechtem Zustand. T. krempelte das Werk um und konnte die Produktion von Zement verzehnfachen. Er kämpfte freilich mit organisierten Diebstählen und mafiösen Machenschaften: "Asche wurde zum Zement gemischt, um den Stoff zu strecken. Es ist auch sehr viel einfach abgezweigt worden." Weil Alexander T. zwei Sicherheitsfirmen engagierte und den Kriminellen das Handwerk legte, geriet er ins Visier lokaler Machthaber. Schließlich stellte sich auch das Regime der Kaukasus-Republik gegen ihn. Er verlor den Job und verließ das Land.

In den Fängen Moskaus

Kurz darauf wurde er in Moskau festgenommen. Aserbaidschan warf T. die Unterschlagung einer halben Million Dollar vor. T. dazu: "Die Anschuldigung entbehrt jeder Grundlage." Der Steirer konnte aber dank diplomatischer Hilfe rasch nach Österreich ausreisen. Dann wurde es ruhig um den Fall.

Vor drei Wochen fuhr der schwerkranke Pensionist zur Kur nach Slowenien. T. leidet an einer Nervenkrankheit in den Beinen, hat Herz-Kreislauf-Beschwerden und ist zuckerkrank. In Slowenien ereilte ihn plötzlich ein internationaler Haftbefehl. Seither steht er unter Hausarrest – eine Überstellung in den Kaukasus droht. Sein Pass ist konfisziert, der Mann wird von der Polizei überwacht.

Hilferuf aus dem Kurbad

Alexander T. gegenüber "Heute":"Bei mir liegen die Nerven blank. Ich kann kaum mehr gehen und brauche unbedingt Hilfe!" Das Außenministerium hat Unterstützung angeboten. Eine Überstellung in ein aserisches Gefängnis würde der Mann nicht überleben.

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