Österreich

Steirer 31 Mal nach Spinnenbiss operiert

Heute Redaktion
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Johann Diewald wurde von einer Spinne gebissen und wäre beinahe gestorben
Johann Diewald wurde von einer Spinne gebissen und wäre beinahe gestorben
Bild: privat

Harmloses Heckenschneiden wurde für Johann Diewald zum härtesten Einschnitt seines Lebens: Eine Spinne infizierte ihn mit einem gefährlichen Keim. Er wurde 31 Mal operiert und erblindete.

Ein kleiner roter Punkt auf seiner Stirn veränderte alles: Der Steirer Johann Diewald (49) "war pumperlg'sund", bevor er sich in seinem Garten das lebensbedrohliche Bakterium Staphylococcus aureus einfing. Durch einen Spinnenbiss übertragen, produziert der seltene Keim Giftstoffe, die das Gewebe zersetzen.

Der neunfache Vater aus Judenburg (Stmk.) kam mit Übelkeit und Schwindel ins Krankenhaus und verlor in der Folge durch eine Blutvergiftung ein Fünftel seiner Lunge und sein Augenlicht. "Dass ich blind bin, zipft mich am meisten an", erzählt der tapfere Tischler im "Heute"-Gespräch.

31 Operationen

Wochenlang war Diewald "weggetreten", seine Erinnerung setzt erst ein, als er schon einen Teil seiner insgesamt 31 Operationen hinter sich hatte. "Ich hatte ein Loch im Hals, bekam einen Herzschrittmacher, war gelähmt und konnte nicht mal die Glocke im Spital drücken." Der Verlauf von Diewalds Krankengeschichte sei besonders kompliziert gewesen, bestätigt auch das Grazer Ärzteteam der "Kleinen Zeitung".

Dennoch hat Diewald überlebt, er kann sogar wieder gehen, muss aber Pausen einlegen. "Ich möchte so gerne wieder arbeiten, aber mir fehlt die Kraft dazu", sehnt er sich nach Normalität. Den Humor will er sich dennoch nicht nehmen lassen: "Ich bin wie der Spiderman", lacht er. "Ein anderer wäre längst untergegangen." Seiner jüngsten Tochter kommt Diewald nicht mehr schnell genug nach, aber er darf miterleben, wie sie und ihre Geschwister groß werden. In seinen Garten geht er trotzdem noch gerne: "Die Tiere lieben mich halt." (sk)