Homophober Streit

Steirerin küsst Freundin – Schlägerei auf Parkplatz!

Wegen einem Kuss! Eine 25-Jährige und ein Autofahrer (50) gerieten an einem Parkplatz in Weiz so heftig aneinander, dass der Fall vor Gericht landete.

Christoph Weichsler
Steirerin küsst Freundin – Schlägerei auf Parkplatz!
Kuss auf Parkplatz als Auslöser für Gewalt in Weiz.
iStock (Symbolbild)

Ein Kuss und plötzlich flogen die Fäuste: So war es vor kurzem in Weiz (Stmk). Eine Steirerin (25) küsste nach dem Einparken auf einem Parkplatzstreit ihre Freundin auf den Mund. Das sah ein Autolenker (50), der gerade einparken wollte. Dem Mann brannten die Sicherungen durch, es kam zu einem heftigen Wortwechsel – und endete mit Handgreiflichkeiten. Nun wurde der Fall schließlich am Bezirksgericht Weiz verhandelt, mit der Frau auf der Anklagebank. Sie plädierte auf Notwehr – und bekam schlussendlich recht.

"Absichtlich auf Frauen zugefahren"

Die 25-Jährige gab an, der Mann habe sie beschimpft und sei dann mit seinem Wagen absichtlich auf die beiden Frauen zugefahren. Sie fühlte sich provoziert und bedroht, der Mann soll sie wüst beschimpft haben. "Ich hab das Gefühl, dass er Leute, die trans oder lesbisch sind, nicht akzeptiert", so die Frau laut "Kleine" vor Gericht. Schließlich habe der Mann sie an den Hals gepackt und gegen das Auto gedrückt. In diesem Moment, so erklärt die Angeklagte, habe sie sich mit Tritten wehren müssen, um sich zu befreien.

Der 50-jährige Autofahrer schildert die Situation hingegen anders: Er habe lediglich einparken wollen, als die Frauen sich ihm provozierend in den Weg gestellt hätten. Sie seien auf ihn zugekommen, und er habe sich schließlich durch einen leichten Schubser zur Wehr gesetzt, da sie seiner Meinung nach immer näher rückten und ihn beschimpften. Aggressives Verhalten seinerseits streitet er ab.

Mann drückte Frau gegen Auto

Ein 30-jähriger Zeuge, der die Auseinandersetzung aus einem benachbarten Gebäude durch das Fenster beobachtet hatte, bestätigte jedoch die Darstellung der Angeklagten. Laut seiner Aussage habe der Autofahrer die Frau gepackt und gegen das Auto gedrückt. Diese Aussage, zusammen mit den im Polizeibericht vermerkten Würgemalen am Hals der 25-Jährigen, führte schließlich zu einem Freispruch für die 25-Jährige. Der Richter wertete die Tritte der Angeklagten als Notwehr.

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    HOFER/HoT/APA-Fotoservice/Schedl

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Parkplatzstreit in Wien eskalierte, als eine 25-jährige Frau und ihre Freundin sich küssten und ein 50-jähriger Autofahrer einparken wollte
    • Die Auseinandersetzung, die in Handgreiflichkeiten mündete, führte zu einem Gerichtsverfahren, bei dem die Frau freigesprochen wurde, da ein Zeuge ihre Darstellung bestätigte und ihre Tritte als Notwehr gewertet wurden
    CW
    Akt.