Wien

Viele Volksschüler haben noch immer keinen fixen Lehrer

Drei Monate nach Schulstart haben noch immer 25 Volksschulklassen in Wien keinen fixen Klassenlehrer. Nun sollen Lehrer anderswo abgezogen werden.

Heute Redaktion
Lehrer aus Mehrstufenklassen sollen nun abgezogen werden (Symbolbild).
Lehrer aus Mehrstufenklassen sollen nun abgezogen werden (Symbolbild).
Getty Images

Der Lehrermangel zeigt sich derzeit auch in den Wiener Volksschulen. Da 25 Klassen noch keinen fixen Klassenlehrer haben, will die Bildungsdirektion nun Pädagogen dort abziehen, wo zu zweit oder dritt unterrichtet wird. Die Lehrer selbst finden das "ungeheuerlich".

Solche Lehrerteams finden sich beispielsweise in Mehrstufenklassen. Auch Beratungslehrer sollen von ihren Standorten abgezogen werden. Die Bildungsdirektion argumentiert, es komme an einzelnen Standorten zu Ausfällen, dort werde nun erfahrenes Personal benötigt.

Personal von Mehrstufenklassen wird abgezogen

"Für eine dauerhafte Klassenführung ist es derzeit notwendig, dass ausgebildete Lehrkräfte, die bisher zu zweit oder dritt in einer Klasse unterrichtet haben, den Schulstandort wechseln", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme der Bildungsdirektion. Und "selbstverständlich" werde so rasch wie möglich Ersatz für Unterstützungstätigkeiten zur Verfügung gestellt.

In Gespräche mit den betroffenen Schulleitungen klärt die Bildungsdirektion im Moment, wer versetzt werden könnte und wie man am Standort damit umgehe, hieß es weiter. Das stößt auf wenig Euphorie unter den Lehrern. Die Initiative "Bessere Schule Jetzt!“ kritisierte, es habe keine Vorinformation für Betroffene oder Schulleitungen gegeben.

Lehrer-Abwanderung aus Wien nicht gestoppt

Wiens oberster Lehrervertreter, Thomas Krebs (FCG), findet es "ungeheuerlich", dass es der Bildungsdirektion in den vergangenen Monaten nicht gelungen ist, alle Klassen mit festem Lehrpersonal zu besetzen. Dienstrechtlich sind die angekündigten "Dienstzuweisungen" allerdings zulässig. Ein weiteres Versagen sei, dass die Abwanderung aus Wien nicht gestoppt wurde – oder man wenigstens eine Stabilisierung im Stammpersonal erreicht hätte.

Der Ausfall des Personals solle durch Überstunden der Kollegen abgefangen werden, kritisierte "Bessere Bildung Jetzt!". Das sei auf Grundlage des bestehenden Personalmangels unmöglich. Ferner komme eine Versetzung einem Aus für so manche Mehrstufenklasse gleich. Teamlehrer seien kein "nice to have", sondern Bedingung für die Abdeckung des Pflichtunterrichts, beispielsweise wenn Kinder mit Behinderungen in den Klassen sind. Würden Lehrer aus Mehrstufenklassen abgezogen, bedeute das ein Aushungern dieser Organisationsform.

Lehrer-Aufnahmeverfahren wurde "verbockt"

Gleichzeitig wissen die Initiative und Krebs von Lehrern, die gerne unterrichten würden, aber keine Anstellung bekommen –"Heute" berichtete. Das Problem habe sich weiter zugespitzt, nachdem das Lehrer-Aufnahmeverfahren im Sommer durch den Personalmangel in der Bildungsdirektion "verbockt" wurde, so Krebs.

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