Szene

Stemmer's magische Unterwasserwelten

Susanne Stemmer setzt ihre (Traum-)Welt in submarine Fantasie-Schöpfungen um. "Heute" traf die wasserafine Fotografin zum Talk.

Heute Redaktion
Teilen

Fotografin Susanne Stemmer hat ihre Fantasien mittels magischen Unterwasserwelten in avantgardistische Bildschöpfungen umgesetzt.

Nach der Immersion kommt die Freiheit

Die "Magierin der submarinen Fotografie" beschäftigt sich nicht nur mit professionell-kommerzieller Fotografie, sondern im Rahmen ihrer "Under Water-Shootings" auch mit dem menschlichen Verhalten nach der "Immersion" durch die Oberfläche. Durch den Verlust der Schwerkraft gewinnen ihre Figuren mentale und geistige Freiheit. Auf die Frage, wie wichtig ihr Erotik bei der Fotografie sei, meint Stummer: "Frauen sollen bei mir stark rüberkommen, auch wenn sie märchenhaft feminin erscheinen."

Was leicht erscheint ist Schwerstarbeit

Was auf den Fotos so leicht und unbeschwert aussieht ist dennoch harte körperliche Arbeit. Bis zu 12 Stunden dauern manche Unterwasser-Shootings, ja sogar Tage! Dass ein Modell oder Crew-Mitglied schon mal dabei auskühlt ist keine Seltenheit.

Bei den "Shootings" gehe laut Stemmer jeder an seine Grenzen, egal ob Model oder Teammitglied. Der schönste Moment sei für die Fotografin jener, wenn das Model sich unter Wasser von seiner/ihrer Angst befreit, mental loslässt und komplett mit dem Element (Wasser) verschmilzt. Dieser Moment käme (fast) immer zustande. Eine große Hilfe ist ihr dabei der erfahrene Tauchlehrer und "Mentalcoach" Arno. Ausserdem will Susanne Stemmer nur noch in beheizten Pools shooten: Sicherheit gehe immer vor!

Picture

Wasser ist nicht gleich Wasser

Am liebsten fotografiert die gebürtige Vorarlbergerin und leidenschaftliche Taucherin in einem 11 Meter hohen Wasserturm in Wien. Das Wasser sei hier klarer und sauberer als anderswo. An den Unterwasserscheinwerfern habe die Künstlerin sogar selbst mitgearbeitet. Fototechnisch wird hier auch kaum etwas nachbearbeitet, alles sei im Vorfeld perfekt und bis ins Detail arrangiert.

Glasklare Wasserelfen mit Nylonfäden

Elfengleich schweben ihre Modelle in glasklarem Wasser, Gliedmaßen werden von zauberhaften Kleidern umspielt, Haare wehen wie im Sommerwind. An solchen Bildern arbeitet man natürlich mit diversen "Hilfsmitteln". So werden Kleider mit unsichtbaren Nylonfäden gehalten, Haare von der Stylistin perfekt in Szene gesetzt, ja sogar die Kleider werden teilweise wassergerecht entworfen, damit sich diese perfekt entfalten können.

Facts über die Fotografin

Susanne Stemmer wurde 1973 in Feldkirch geboren, übersiedelte 2013 nach Paris und pendelt seither zwischen den beiden Städten (und der Welt) hin und her.

Ihr Lieblingspool: ein 11 Meter tiefer Wasserturm in Wien.

Ihr Traum: Unterwasserbilder auf „Wasser in einem anderen Aggregatzustand" zu projizieren.

Ihr Alptraum: Routine und die Komplementärfarben blau und gelb.

Ihre Hobbies: Reisen (aber nicht mehr auf Kreuzfahrtschiffen!), Motorradtouren (durch China), mit Kindern zu arbeiten, denn diese seien erfrischend ehrlich und unbeschwert.

Ihr Credo: Weniger ist mehr, auch wenn sie einem gewissen "Dekowahnsinn" und farbenprächtigen Fantasiewelten sehr zugetan ist.

Ihr nächstes Projekt: Vermehrt mit Kindern arbeiten (shooten und ein eigenes fotoillustriertes Kinderbuch schreiben).

Aktuelle Ausstellungen:

"Under Water" in der Galerie "Wide Painting" in West Hollywood/ Los Angeles (noch bis Jahresende).

"Under Water-Projektion" bei der Biennale Venedig (September 2017) Dabei wird ein riesiges Unterwasserbild auf ein Venediger Palais projiziert, Genua folgt auch im September.

Webseite von Susanne Stemmer