Österreich

Stenzel störte jüdisches Fest an Taborstraße

Heute Redaktion
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Die Anwesenheit der Stadträtin wurde als störend empfunden.
Die Anwesenheit der Stadträtin wurde als störend empfunden.
Bild: picturedesk.com

In der Leopoldstadt wurde Dienstag ein jiddisches Straßenschild enthüllt. Die FPÖ-Stadträtin sah in dem Event jedoch eine Veranstaltung gegen die Freiheitlichen.

Das Straßenschild sorgte in den vergangenen Monaten bereits öfters für Diskussionen: In hebräischen Lettern stand darauf Taborstraße geschrieben. Die Stadt Wien sorgte vorerst dafür, dass es entfernt wird. Am Dienstag wurde es in einer feierlichen Atmosphäre wieder aufgehängt - und es soll nun auch hängen bleiben.

Kritik an FPÖ

Am Dienstag um 17 Uhr standen zahlreiche Gäste in der Taborstraße 5. Neben Anrainern, dem Präsident der israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch und Bezirksvorsteherin Ursula Lichtenegger (Grüne), war auch die FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel vor Ort.

Laut "Wiener Bezirkszeitung" hätte sie den Besuchern erklärt, dass die Freiheitliche Partei dafür gekämpft habe, dass das Schild erneut aufgehängt wird. Deutsch hingegen fand hielt nicht viel von seiner überraschenden Besucherin: In seiner anschließenden Rede schoss er scharf gegen die FPÖ und meinte, dass er sich eine Regierung ohne blauer Beteiligung wünsche.

Anwesenheit als Provokation empfunden

Stenzel wollte die Attacke gegen ihre Partei nicht auf sich sitzen lassen und startete eine Protestrede: Die Veranstaltung würde missbraucht werden und sei gegen die FPÖ gerichtet.

Die Anwesenden fanden Stenzels Anwesenheit offenbar als störend und baten sie, den Feierlichkeiten nicht weiter beizuwohnen. Ihr Besuch wurde von vielen Anwesenden nämlich als reine Provokation empfunden.

Die Stadträtin ließ anschließend wissen, dass sie gerne an der Enthüllung der Tafel teilgenommen hat. Die FPÖ hätte sich nämlich für die Wiederanbringung des Schildes stark gemacht.

Kunst

Doch was steckt eigentlich hinter der Tafel? Künstler Sebestyén Fiumei hatte die Tafel am Haus Taborstraße 18 angebracht, um auf die Geschichte der "Mazzesinsel" (Leopoldstadt) aufmerksam zu machen. (slo)