Gesundheit

Sterberate in Frankreich viel höher als bei Grippe

Dass das Coronavirus nicht viel mit der Grippe gemeinsam hat, zeigt eine neue Studie aus Frankreich, die erstmals passende Vergleichswerte liefert. 
Gudrun Angerer
21.12.2020, 14:18

Immer wieder wird das neuartige Coronavirus mit Grippeerankungen verglichen. Nun liefert die erste Studie einen Vergleich der Zahlen bei den Todesfällen. Dabei zeigt sich, dass die Unterschiede wohl sogar größer sind als angenommen. Denn wie französische Forscher herausgefunden haben, ist eine Coronavirus-Erkrankung drei Mal so tödlich wie eine Grippe. 

Studie bestätigt: Das Coronavirus ist nicht die Grippe

Dazu untersuchten sie Todesfälle in den Krankenhäusern in Frankreich im Zeitraum von 2018 bis 2020 und werteten die Daten von 135.000 Patienten aus. 89.530 von ihnen wurden in Folge der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit ins Krankenhaus gebracht. Von den eingelieferten Patienten starben 16,9 Prozent, was mehr als 15.000 Personen entspricht. Die Zahl der Grippetoten lag hingegen bei 2.600 von 45.800 Erkrankten im Winter 2018/19, was mit einer Sterberate von 5,8 Prozent gleichzusetzen ist. Zudem müssten Corona-Patienten häufiger und länger auf Intensivstationen behandelt werden.

Selbst bei den eher betroffenen Generationen zeigen sich Unterschiede. Während viele Grippe-Patienten  auch jünger sind, was mit einer schnelleren Genesung zusammenhängt, ist die Altersgruppe der Corona-Patienten deutlich höher.  „Unsere Studie ist die bisher umfangreichste, die die beiden Krankheiten vergleicht“, sagte Mitautorin Catherine Quantin von der Universitätsklinik Dijon. „Sie bestätigt, dass Covid-19 ernster ist als die Grippe.“ Das zeige auch der Vergleich mit dem Grippewinter 2018/2019, der „gemessen an den Todesfällen der schlimmste der vergangenen fünf Jahre in Frankreich war“, so Quantin.

Die Studiewurde im Fachjournal The Lancet Respiratory Medicine veröffentlicht. 

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