Österreich

Steuerbetrug? Ehemalige Landesrätin vor Gericht

Heute Redaktion
Teilen
Vor Gericht: Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (49)
Vor Gericht: Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (49)
Bild: salpa

In der letzten Ära Erwin Pröll war Elisabeth Kaufmann-Bruckberger für das Team Stronach Landesrätin, stolperte aber über die „Seen-Affäre". Gestern musste sie wegen Abgabenhinterziehung vor Gericht.

Prominentes Gesicht am Mittwoch im Wr. Neustädter Gerichtssaal: Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (49), die bereits für die FPÖ, BZÖ und Team Stronach tätig war, 2011 im Nationalrat saß und schließlich 2013 Asyl-Landesrätin in NÖ wurde, ehe sie 2015 kurz vor der Abwahl wegen der „Seen-Affäre" zurücktrat, soll Abgaben hinterzogen haben.

Rückblick: Die 49-Jährige hatte als BZÖ-Funktionärin Kickback-Zahlungen zu Jörg Haider nach Kärnten gebracht. Für die 700.000 Euro wurde eine Scheinrechnung ausgestellt, aber keine Steuer gezahlt.

„Alle wussten von der Scheinrechnung", so Kaufmann-Bruckberger vor Gericht. „Außer das Finanzamt", konterte die Richterin. 133.000 Euro schuldet Kaufmann-Bruckberger somit dem Fiskus. Zweiter Anklagepunkt: Rund 45.000 Euro Überweisung auf ihr Konto ohne jegliche Gegenleistung.

Da ein wichtiger Zeuge fehlte, wurde der Prozess auf 11. Dezember vertagt.

Der mit knapp einer halben Million Euro verschuldeten Ex-Politikerin (Anm.: Finanzamt und Anwaltskosten) drohen eine hohe Geldstrafe und theoretisch bis zu vier Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.