Wirtschaft

Steuerbonus für aktive Freizeitsportler gefordert

Die neue "Allianz für ein gesünderes Österreich" will, dass mehr Österreicher Sport betreiben. Ein Steuerbonus soll Anreize schaffen.

Heute Redaktion
Teilen
Alexander Biach, Vorsitzender des Hauptverbandes, Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres, eine Fitnesstrainerin, WKW-Chef Walter Ruck und Markus Grießler, Obmann der Wiener Tourismus- und Freizeitwirtschaft (v.l.)
Alexander Biach, Vorsitzender des Hauptverbandes, Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres, eine Fitnesstrainerin, WKW-Chef Walter Ruck und Markus Grießler, Obmann der Wiener Tourismus- und Freizeitwirtschaft (v.l.)
Bild: zVg

Wirtschaftskammer Wien, Ärztekammer Wien und Hauptverband der Sozialversicherungsträger haben sich zu einer "Allianz für ein gesünderes Österreich" zusammengeschlossen. Ziel ist, die Gesundheit der Menschen wieder in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung und der Politik zu rücken.

600 Euro Absetzbetrag



Eine zentrale Forderung der Allianz ist die steuerliche Absetzbarkeit von Mitgliedsbeiträgen für Sportvereine oder gewerbliche Sporteinrichtungen wie beispielsweise Fitnesscenter oder Tennisclubs. So sollen mehr Menschen in Österreich zu regelmäßigem Sport gebracht werden. Das Modell sieht vor, dass max. 600 Euro pro Kalenderjahr im Rahmen des Steuerausgleichs geltend gemacht werden können. Dabei müssen mindestens 6 Monate Mitgliedschaft nachweisbar sein.

210 Euro Steuergutschrift

Das bedeutet für einen durchschnittlichen österreichischen Steuerzahler (2.160 Euro brutto Gage) etwa 210 Euro Steuergutschrift. Insgesamt würde das Modell die Finanz rund 150 Mio. Euro kosten. Der Steuerbonus rechnet sich mittel- und langfristig, weil das Gesundheitssystem durch mehr Freizeitsportler und weniger kranke Menschen deutlich entlastet würde.

„Ein kleiner steuerlicher Anreiz kann große Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen in diesem Land haben. Investieren wir heute in die Fitness der Bevölkerung, dann gibt es morgen weniger Kranke", sagt Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.

Umfrage zeigt Zustimmung

Die Wiener würden den Steuerbonus begrüßen, wie eine aktuelle MAKAM-Umfrage zeigt. Knapp zwei Drittel (64 Prozent) sind der Meinung, dass Mitgliedsbeiträge für Sportvereine oder z.B. Fitnessstudios steuerlich absetzbar sein sollten. 44 Prozent der Wiener würden den Steuerbonus zum Anlass nehmen und mit Sport im Fitnessclub oder Sportverein beginnen.

Alexander Biach, Vorsitzender des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger, skizziert die Strategie für das heimische Gesundheitswesen: „Wollen wir das Gesundheitssystem entlasten, müssen wir dort ansetzen, wo die meisten Kosten entstehen – bei der Behandlung von Zivilisationskrankheiten. Aber nicht durch Leistungskürzungen und Verschlechterungen bei den Patienten, sondern dadurch, dass wir die Zahl der Patienten mit Zivilisationskrankheiten in Österreich deutlich verringern. Der richtige Weg dorthin führt über mehr Bewegung und Sport sowie gesunde Ernährung."



(GP)