Politik

Steuerhinterziehung: Verdacht erhärtet sich

Heute Redaktion
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Die Finanzstrafbehörde hat einen zweiten ergänzenden Abschlussbericht zu den Ermittlungen gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser der Korruptionsstaatsanwaltschaft vorgelegt. Laut "Kurier" werden die Vorwürfe der Steuerhinterziehung darin bekräftigt. Eine Entscheidung über Anklage oder Einstellung hat der Staatsanwaltschaft noch nicht getroffen.

Die Finanzstrafbehörde hat einen zweiten ergänzenden Abschlussbericht zu den Ermittlungen gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser der Korruptionsstaatsanwaltschaft vorgelegt. Laut "Kurier" werden die Vorwürfe der Steuerhinterziehung darin bekräftigt. Eine Entscheidung über Anklage oder Einstellung hat der Staatsanwaltschaft noch nicht getroffen.

Grasser werde von den Ermittlern in dem Bericht vom 11. März vorgeworfen, er habe mit Briefkastenfirmen in Liechtenstein, Zypern und Panama hinterzogen. Er habe die Gründung von vier Offshore-Firmen nicht offengelegt, ebenso nicht die Kapitalrückflüsse aus diesen Firmen an ihn persönlich zur Finanzierung seiner Immobilienprojekte.

MIP-Gelder gehören Grasser

Auch wenn "zahlreiche sinnlose Briefkasten- und Tarnfirmen" zwischengeschaltet wurden, sei Grasser persönlich der steuerliche Empfänger der Einkünfte. Bei den Provisionen aus seiner Tätigkeit für Meinl International Power (MIP) habe es sich um eine "höchstpersönliche Leistung" gehandelt, die demnach auch von ihm zu versteuern sei.

Böser Steuerberater schuld

Am 7. April brachten Grassers Steuerberater Thomas Keppert und sein Anwalt Manfred Ainedter laut "Kurier" eine Gegendarstellung ein und forderten die Einstellung des Verfahrens. , Deloitte weist alle Vorwürfe zurück. Das Verfahren ist beim Handelsgericht Wien anhängig. Außerdem seien die MIP-Provisionen aus dem Vertrag zwischen der Meinl Bank Antigua und der Offshore-Firma Silverwater "keine höchstpersönlichen Erträge".

Borgte sich Grasser selbst Geld?

Grasser soll seine Immobilien aus den Meinl-Einkünften, rund 9 Mio. Euro, finanziert haben. Die "Silverwater Invest & Trade Inc." auf den britischen Jungferninseln erhielt demnach direkt die MIP-Provisionen, von dort ging der Geldfluss zur Waterland-Stiftung und Silverland-Stiftung (beide Liechtenstein) an die Levesque Holdings Ltd. auf Zypern. Die Levesque wiederum gewährte Grasser ein Darlehen für ein Penthouse in Wien. Die Levesque-Tochter Gemain Ltd. finanzierte über die SMW OG Erwerb und Ausbau von Grassers Wörthersee-Villa in Maria Wörth.

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