Politik

Steuerreform: Jeden Monat 71 Euro mehr

Heute Redaktion
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Je größer die Erwartung, desto größer die Enttäuschung. Vielleicht hat die Regierung deshalb Zweifel am Volumen der Steuerreform gestreut. Laut "Heute"-Recherchen ist ein großer Wurf nicht unrealistisch.

Je größer die Erwartung, desto größer die Enttäuschung. Vielleicht hat die Regierung deshalb Zweifel am Volumen der gestreut. Laut "Heute"-Recherchen ist ein großer Wurf nicht unrealistisch.

Am Donnerstag sollen die letzten Teile des Steuer-Puzzles zusammengesteckt, schon morgen die Reform mit einem Volumen von 5 Milliarden Euro präsentiert werden. Auf Basis von Informationen, die "Heute" aus roten und schwarzen Verhandlerkreisen indirekt bestätigt wurden, zeichnet sich ab: 4,5 bis 4,9 Milliarden Euro fließen in die Senkung der Lohnsteuer, 100 bis 500 Millionen Euro sind für Unternehmen reserviert.

Der Eingangssteuersatz sinkt von 36,5 auf 25 Prozent (ab 11.000 Euro im Jahr). Der Spitzensteuersatz von 50 Prozent wird erst ab 90.000 Euro angewendet (derzeit 60.000). Bei einem Monatsbrutto von 2.400 Euro bleiben netto 71 Euro mehr, bei 3.800 Euro sind es 121 Euro. Die Negativsteuer für Geringverdiener wird von 110 auf 300 Euro angehoben und auf Pensionisten ausgeweitet.

Geringere Mehrwertsteuersätze, z. B. auf Kinotickets, werden angehoben. In Kraft tritt die Reform erst am 1. 1. 2016. Die Grunderwerbssteuer wird reformiert. Die Berechnung über den Verkehrswert soll 100 Mio. bringen, neue Tarife weitere 300 Millionen: Ab einem Wert von 150.000 Euro sind 0,5 Prozent, ab 300.000 3,5 Prozent abzuführen – auch bei unentgeltlicher Überlassung von Grund.

Am Donnerstag wird auch noch darüber verhandelt, ob Arbeitnehmer mit einem Einkommen ab 4.500 Euro künftig höhere Sozialabgaben leisten müssen, was die Lohnsteuersenkung für alle mit einem Monatsbrutto bis 5.500 Euro auffressen könnte. Die FPÖ hat ausgeschlossen, dem Paket zuzustimmen.

(enu)

Betrugsbekämpfung soll Steuersenkung finanzieren

Auch die ÖVP will nun mit Registrierkassenpflicht und eingebautem Chip gegen Steuerbetrug ankämpfen. Mit ein bis zwei Milliarden rechnen die Experten aus dieser Maßnahme, die zum Teil üppige Lohnsteuersenkungen ermöglicht.

11.000 Euro im Jahr bleiben steuerfrei. Bis rund 18.000 Euro sind laut "Krone" 25 Prozent, bis 32.000 Euro 35 Prozent fällig. 42 Prozent sind für Einkommensteile bis 60.000 Euro, 48 Prozent bis 90.000 Euro abzuführen. Erst danach findet der Spitzensteuersatz von 50 Prozent Anwendung.