Wirtschaft

Steuertrick bringt Staat 2,65 Milliarden Euro

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: OLIVIER HOSLET (EPA)

Durch rechtlich umstrittene Steuertricks hat Österreichs Regierung im Vorjahr 2,24 Milliarden Euro eingestreift, die ihr so nicht zustehen würden. Heuer sollen es laut Experten 2,65 Milliarden sein.

Bei immer mehr Österreichern führen Lohnerhöhungen, die eigentlich die Inflation abgelten sollen, zu einer deutlich höheren Steuerbelastung. Fazit: Unterm Strich können sie sich weniger leisten als vorher. Nun errechneten Fachleute der Innsbrucker "Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung": Allein im Vorjahr spülte diese sogenannte "kalte Progression" 2,24 Milliarden in die Kassen des Fiskus. Heuer soll der Bonus um weitere 410 Millionen Euro steigen.

Gemein daran: Regierungen nutzen diese versteckten ganz gezielt, um unpopuläre offizielle Abgabenanhebungen zu umgehen. ÖGB und AK verlangen nun eine jährliche Anhebung der Grenzen für Lohn- und Einkommenssteuer im Gleichklang mit der Inflation. Das wäre das Ende der kalten Progression. Diese sei eine Steuererhöhung ohne Parlamentsbeschluss, ist auch IHS-Chef Christian Keuschnigg verärgert. Und: "Wenn man eine Steuererhöhung will, dann soll man sie beschließen!".