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Stewardess wirft Elon Musk sexuelle Belästigung vor

Eine Ex-Flugbegleiterin von SpaceX wirft Elon Musk sexuelle Belästigung vor. Musk soll eine Klage mit einer Summe von 250.000 Dollar abgewendet haben. 

Nikolaus Pichler
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Schwere Vorwürfe gegen Elon Musk: Er soll eine Angestellte zu einer Ganzkörpermassage aufgefordert und ihr seinen Penis gezeigt haben. 
Schwere Vorwürfe gegen Elon Musk: Er soll eine Angestellte zu einer Ganzkörpermassage aufgefordert und ihr seinen Penis gezeigt haben. 
Evan Agostini / AP / picturedesk.com

Der Technologie-Milliardär Elon Musk hat Belästigungsvorwürfe aus dem Jahr 2016 entschieden zurückgewiesen. "Diese wilden Anschuldigungen sind absolut unwahr", schrieb der reichste Mensch der Welt am Donnerstag auf Twitter. Das US-Nachrichtenportal "Business Insider" hatte zuvor berichtet, dass Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX vor vier Jahren einer Flugbegleiterin, die ihm sexuelle Belästigung vorgeworfen habe, 250.000 Dollar gezahlt habe.

Dem Bericht zufolge hatte Musk während eines Flugs in einem Privatjet nach London von der Frau eine Massage erhalten. Er habe seinen erigierten Penis entblößt, das Bein der Flugbegleiterin ohne ihre Zustimmung berührt und sie aufgefordert, sexuelle Handlungen vorzunehmen, berichtete "Insider". Das Online-Magazin stützte sich dabei auf Aussagen einer Frau, die angab, eine Freundin der Flugbegleiterin zu sein.

Anschuldigungen seien "politisch motiviert"

Musk bezeichnete die Anschuldigungen als politisch motiviert. "Die Angriffe gegen mich sollten durch eine politische Brille betrachtet werden – dies ist ihre (verachtenswerte) Standard-Strategie", twitterte Musk am Donnerstag. Er führte nicht aus, auf wen er sich bezog.

"Ich habe eine Aufgabe für diese Lügnerin, die behauptet, ihre Freundin habe mich 'entblößt' gesehen – beschreiben Sie nur eine Sache, irgendetwas (Narben, Tattoos, ...), das der Öffentlichkeit nicht bekannt ist. Sie wird dazu nicht in der Lage sein, weil es nie passiert ist."

Musk, der sich in den vergangenen Wochen um eine Übernahme von Twitter bemüht hatte, hatte zuvor erklärt, dass er künftig nicht mehr die Demokraten von US-Präsident Joe Biden, sondern die Republikanische Partei von dessen Vorgänger Donald Trump unterstützten werde. "Jetzt werden wir sehen, wie sich ihre schmutzige Kampagne gegen mich entwickelt", fügte er hinzu.

Musk wollte Flugbegleiterin Pferd kaufen

Die Flugbegleiterin erzählte ihrer Freundin, dass der milliardenschwere SpaceX- und Tesla-Gründer sie während eines Fluges Ende 2016 "für eine Ganzkörpermassage" in sein Zimmer gebeten habe, heißt es in der Erklärung. Als sie angekommen sei, habe sie festgestellt, dass Musk "bis auf ein Laken, das die untere Hälfte seines Körpers bedeckte, völlig nackt war". Während der Massage, so heißt es in der Erklärung weiter, entblößte Musk "sein Glied" und "berührte sie und bot ihr an, ein Pferd zu kaufen, wenn sie mehr tun würde", was sich offensichtlich auf die Ausführung sexueller Handlungen bezog. "Die Betreuerin, die Pferde reitet, lehnte ab und fuhr mit der Massage fort, ohne sich auf sexuelle Handlungen einzulassen."

Nachdem sie 2018 zu der Überzeugung gelangt war, dass ihre Weigerung, Musks Vorschlag anzunehmen, ihre Chancen bei SpaceX geschmälert hatte, beauftragte die Flugbegleiterin einen Anwalt für Arbeitsrecht und schickte eine Beschwerde an die Personalabteilung des Unternehmens, in der sie den Vorfall schilderte.

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    Elon Musk (50) zeigte sich am Montag nicht gerade sonderlich verängstigt, nachdem aus Moskau Drohungen wegen dessen Unterstützung der Ukraine eingetroffen waren. "War nett euch kennen zu lernen" schrieb er auf Twitter.
    Elon Musk (50) zeigte sich am Montag nicht gerade sonderlich verängstigt, nachdem aus Moskau Drohungen wegen dessen Unterstützung der Ukraine eingetroffen waren. "War nett euch kennen zu lernen" schrieb er auf Twitter.
    REUTERS

    Der Gründer des Elektroautobauers Tesla hatte im April angekündigt, Twitter für rund 44 Milliarden Dollar (derzeit rund 42 Milliarden Euro) kaufen zu wollen. Vor einer Woche erklärte er aber, das milliardenschwere Geschäft werde auf Eis gelegt, bis Details zur Berechnung der Zahl der Spam- und Fake-Konten bei dem Netzwerk vorlägen.