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Stiftung für 200 steirische "dayli"-Mitarbeiter gegr...

Heute Redaktion
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Die Hoffnung, einen Interessenten zu finden, der die insolvente Drogeriekette "dayli" kauft, schwindet immer mehr. Masseverwalter Rudolf Mitterlehner beendet deshalb nun die Mietverträge der restlichen 520 Filialen. Das Land Steiermark hat mit Regierungsbeschluss vom Donnerstag eine Stiftung für ehemalige "dayli"-Mitarbeiter eingerichtet. 200 Personen können die Stiftung in Anspruch nehmen, bei Bedarf ist eine Aufstockung möglich, hieß es von Sozialreferent Siegfried Schrittwieser (SPÖ).

Die Hoffnung, eingerichtet. 200 Personen können die Stiftung in Anspruch nehmen, bei Bedarf ist eine Aufstockung möglich, hieß es von Sozialreferent Siegfried Schrittwieser (SPÖ).

"Es ist nicht aller Tage Abend", sagte Mitterlehner am Donnerstag. Er habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass eine teilweise Fortführung der Standorte in Österreich und Luxemburg erfolgen könne. Bisher wollte allerdings kein Interessent den Mietaufwand für die Standorte übernehmen.

Auch nach der Unternehmensschließung per 11. September wurden die Mietverträge der dayli-Filialen aufrechterhalten, um einen Gesamtverkauf zu ermöglichen. Die Mietverträge werden nun entweder einvernehmlich oder durch Kündigung beendet. Der Masseverwalter erwartet, dass eine "beträchtliche Anzahl" der Filialen bald wieder weitervermietet wird. .

Stiftung für 200 Ex-Mitarbeiter

Das Land Steiermark hat für rund 200 ehemalige "dayli"-Mitarbeiter nun eine Stiftung eingerichtet. Ein Großteil der rund 700 steirischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte bei anderen Handelsketten wieder einen Arbeitsplatz finden, für den Rest ist die Insolvenzstiftung gedacht. Die Kosten – insgesamt 1,36 Millionen Euro – werden zu 60 Prozent vom AMS Steiermark und zu 40 Prozent vom Land Steiermark getragen. Als Projektträger wurde der Verein ZAM-Stiftung gewählt

Insolvenz ein "monströses Verfahren"

Das Konkursverfahren läuft derweil weiter. Derzeit prüft die Insolvenzverwaltung tausende Forderungsanmeldungen. "Es ist ein monströses Verfahren, das mit einer durchschnittlichen Insolvenz nicht vergleichbar ist." Außerdem werden auch Nachforschungen zur Vergangenheit - unter anderem auch zur Schlecker-Zeit - angestellt. "Insolvent war das Unternehmen schon im Sommer 2012", so Mitterlehner. Zu den Vorkommnissen in Italien, wo der damalige dayli-Eigentümer Rudolf Haberleitner um eine Million Euro "erleichtert" wurde, will der Masseverwalter noch die strafrechtlichen Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Wien abwarten.

Im Ausland wird der Verkauf von dayli-Assets etwas konkreter: "Die Verwertung der Beteiligung in Polen steht schon auf Schiene", betonte Mitterlehner. Bei der Italien-Tochter würden nun Liquidatoren die interessanten Standorte verkaufen.