Österreich

Fünf Experten-Tipps für friedliche Weihnachten

Heute Redaktion
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Grausliches Geschenk, fades Festessen, verhaltensauffällige Verwandtschaft: In der „Stillen Nacht" können Streitkonzerte für Unmut sorgen. Mit diesen Tipps entgehen Sie dem Weihnachts-Fiasko.

Stille Nacht, Heilige Nacht! Das Lieblingslied des Papstes, wie er kürzlich selbst sagte, feiert dieses Jahr 200-jähriges Bestehen und es kommt ursprünglich aus Österreich.

Nicht alle in Österreich schaffen es jedoch, diese in dem famosen Lied besungene Stille und Ruhe zu bewahren, wenn der Verwandtenbesuch zum Fest naht. Es soll die Feier der Liebe, der Zuneigung, des Verständnisses sein. Oft kommt es aber zu Konflikten und Streitereien in der Familie.

Natascha Vittorelli, Familientherapeutin aus Wien, weiß, dass genau zu dieser Jahreszeit die Anrufe und Anfragen zu Therapiestunden steigen. Sie sammelte mehrjährige Erfahrung in einem Wiener Frauenhaus, spezialisierte sich auf systemische Familientherapie, sowie Kinder und Jugendpsychotherapie. Sie ist sich sicher, dass zu dieser Jahreszeit der Wunsch nach Harmonie groß ist und genau deswegen die Wogen schneller hochgehen.

Nummern gegen Gewalt
- Frauennotruf der Stadt Wien 01/71719
- Nummer des Frauenhaus Notrufs 05 77 22
- Rat auf Draht 147
- Wiener Kinder- und Jugendhilfe-Servicestelle 01/40008011

„Expectation is the mother of all frustration"

Allen voran sei es die große Erwartung – etwa an den Geruch des Bratens im Rohr, den leuchtenden Kinderaugen, Oma und Opa vor der Tür, die perfekt geputzte Wohnung und die besten Geschenke unter dem riesigen Baum - die uns alles verderben. Die Mutter der Frustration nennt sich oftmals Erwartung. An diesem einen Abend sollte einfach alles harmonisch sein, alles perfekt. Vittorelli sagt hier ganz klar, dass die Realität anders aussehe. Wenn Sie mit ihrer Tante, dass ganze Jahr über streiten, warum sollte es dann an dem einen Weihnachtsabend anders sein? Lassen Sie den Perfektionismus gehen und suchen sie die Harmonie um Ihrer selbst Willen.

Mit diesen kleinen Hilfestellungen, können Sie klug und geschickt dem weihnachtlichen Fiasko entgehen:

Nehmen Sie den Stress aus dem Weihnachtsfest

Es muss doch nicht der perfekte Braten oder die teuersten Geschenke sein. "Wenn Sie unzählig viele Stunden in die Vorbereitung investieren, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie enttäuscht werden", versichert Natascha Vittorelli. Vielleicht reicht dieses Jahr auch das einfachere Rezept, dafür bleibt Ihnen mehr kostbare Zeit gemeinsam am Tisch.

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Anerkennung und Dankbarkeit gegenüber Mitmenschen zeigen

Ihr Bruder ist aus Kanada angereist? Ihr Vater hat sich diesmal besondere Mühe gegeben, das Geschenk einzupacken? Ihre Tante hat die Nachspeise mitgebracht? Seien sie dankbar und würdigen Sie jede noch so kleine Geste. Nehmen Sie nichts als selbstverständlich hin und üben Sie sich darin, die Gesten zu benennen und für die kleinen Dinge dankbar zu sein. Wir alle freuen uns über Anerkennung.

Seien sie großzügig und zurückhaltend!

Fragen wie "Und noch immer keine Freundin?"oder "Hast du zugenommen?" von Verwandten können verletzen. Versuchen Sie diesmal nicht patzig zu antworten, darüber hinweg zu sehen und halten Sie sich zurück. "Sensible Themen sprechen Sie besser an einem anderen Tag an", empfiehlt die Therapeutin. Üben Sie sich in Toleranz. Es wird Sie größer machen, als sie denken.

Frust entgegenwirken

Sollte es dennoch zu einem Streitgespräch oder schlechten Laune in der Weihnachtsrunde kommen, versuchen sie gegenzusteuern und warten sie nicht ab bis es zur Eskalation kommt. Themawechsel!

Bevor es zur Eskalation kommt: Gehen Sie aus der Situation!

Die Eskalation naht? Dann sollten sie aus der Situation gehen. Waschen Sie sich das Gesicht oder machen Sie einen Spaziergang. Das hilft einen kühlen Kopf zu bewahren.