Niederösterreich

Sommer bremst! "Späteste 30 Grad in diesem Jahrhundert"

Der Sonntag bringt erneut Gewitter, der Wochenstart wird schön: 30 Grad gehen sich nicht aus, womöglich wird 2023 historisch in diesem Jahrhundert.

Der Sommer bzw. der erste Hitzetag lässt auf sich warten - die Alte Donau ist noch nicht so gut besucht wie am Archivbild.
Der Sommer bzw. der erste Hitzetag lässt auf sich warten - die Alte Donau ist noch nicht so gut besucht wie am Archivbild.
Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com (Symbol)

Die 30 Grad-Marke will und will heuer offenbar nicht fallen: "Am Montag sind in Vorarlberg zwar bis zu 29 Grad drin, dann wird es aber wieder bundesweit kühler. Somit wird mit höchster Wahrscheinlich der 30er diese Woche wieder nicht geknackt", erklärt Nikolas Zimmer von "Ubimet" am Samstagnachmittag gegenüber "Heute".

"Frühsommer mit Handbremse"

"Somit dürfte heuer die 30 Grad-Marke so spät wie noch nie in diesem Jahrhundert erreicht werden", so der "Ubimet"-Meteorologe weiter. 2013 waren die 30 Grad erst am 13. Juni erreicht worden, im Jahr 2006 erst am 13. bzw. 14. Juni. "Es ist ein Frühsommer mit der Handbremse. Das ist aber ein statistischer Zufall im Alpenraum, denn in Deutschland fiel die 30 Grad-Marke ja bereits", erklärt der Wetter-Experte weiter. 

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    Noch kein Hitzetag in Sicht
    Noch kein Hitzetag in Sicht
    Getty Images

    Am frühesten wurden die 30 Grad im Jahr 1934 erreicht: am 17. April 1934 hatte es in Salzburg bereits über 30 Grad. Der 30er im April war in den letzten Jahren keine Seltenheit. Am 28.4. April 2012 etwa in Bregenz und in Kufstein oder am 29. April 2018 in Wien. Dass sich der 30er in der nächsten Woche noch ausgeht, schließt Zimmermann nahezu aus. Übrigens: "Ich müsste jetzt nachschlagen, aber Mitte der 70er-Jahre, entweder 1974 oder 1976, wurde den ganzen Sommer über in Wien nicht einmal die 30 Grad-Marke erreicht", so Zimmermann weiter.

    Heuer hatte auch der erste Sommertag (Anm.: Tag mit 25 Grad oder darüber) lange auf sich warten lassen. Dass es heuer ein Jahr ohne 30er oder gar ein "Jahr ohne Sommer" werden könnte, schließt der Experte aus. "Wir haben ja dann noch knapp 2 Wochen Juni und das geht dann sehr schnell. Ich rechne damit, dass noch im Juni die 30-Grad-Marke in Österreich geknackt wird", so Zimmermann abschließend. 

    Immer früher heiß

    Übrigens: Im Mittel der letzten 30 Jahre (1991-2020) wird der erste Hitzetag am 11. Juni erreicht, im Mittel der "alten" Klimareferenzperiode (1961-1990) war es erst der 25. Juni. Laut einer Statistik tritt der Sommer zwar immer früher ins Land (heuer eben halt nicht), wobei es nach Landeshauptstädten ziemliche Unterschiede gibt.

    In Wien tritt der erste Hitzetag nun durchschnittlich zwei Wochen früher auf als in den 30 Jahren zuvor. In Graz sind es gar drei Wochen. Am deutlichsten zu sehen ist es in Innsbruck: der erste Hitzetag tritt nun im Schnitt 25 Tage früher und damit schon Ende Mai auf (siehe auch Statistik Bilderserie).

    Nur St. Pölten immun 

    Den geringsten Unterschied gibt es in St. Pölten. In Niederösterreichs Landeshauptstadt ist im Vergleichszeitraum der Sommer nur zwei Tage nach vorne gerutscht.

    Und nun noch der Wetter-Ausblick für die kommenden Tage: Der Sonntag beginnt in weiten Teilen des Landes bewölkt und im Südosten gehen auch ein paar Schauer nieder. Im Laufe des Tages kommt vor allem von Vorarlberg über das Innviertel bis ins Weinviertel immer häufiger die Sonne zum Vorschein, aber auch sonst lockert es etwas auf. In den Alpen und vor allem von Kärnten bis ins Burgenland entstehen jedoch nochmals Schauer und Gewitter, die lokal auch kräftig ausfallen können. Bei mäßig bis lebhaft auffrischendem Nordostwind erreicht die Temperaturen 20 bis 28 Grad mit den höchsten Werten in Vorarlberg.

    Viel Sonne zu Wochenbeginn

    Der Montag und der Dienstag haben allgemein viel Sonnenschein zu bieten, abseits der Alpen zeigen sich nur wenige und harmlose Wolken. Im Bergland bilden sich tagsüber ein paar Quellwolken und in Osttirol und Oberkärnten gehen auch lokale Wärmegewitter nieder, insgesamt dominiert jedoch der freundliche Eindruck. Die Temperaturen ändern sich kaum.

    Zur Wochenmitte sorgt ein kleinräumiges Höhentief über Tschechien vor allem im zentralen und südöstlichen Bergland sowie im Norden für eine neuerlich ansteigende Schauer- und Gewitterneigung. Von Vorarlberg bis ins Salzkammergut sowie im Südosten setzt sich das oft sonnige Wetter vorerst noch fort. Die Temperaturen gehen in der zweiten Wochenhälfte dann tendenziell wieder leicht zurück.