Wirtschaft

STRABAG geht auf Distanz zu Oligarchen Deripaska

Obwohl der russische Oligarch Oleg Deripaska nicht auf der Sanktionsliste der EU steht, zieht die Strabag die Reißleine. 
Heute Redaktion
15.03.2022, 19:42

Oleg Deripaska hat überaus gute Beziehungen nach Österreich, insbesondere zum Baukonzern "Strabag". Die Firma geht aber nun auf Distanz zum russischen Oligarchen und stellt ihn de facto ins Abseits. So steigt der Konzern rund um deren prominenten Ex-Chef Hans Peter Haselsteiner aus dem Syndikatsvertrag aus.

Vertrag seit 2007 aufrecht 

Seit 2007  war dieser Vertrag aktiv, der neben der abgestimmten Nominierung von Aufsichtsratsmitgliedern auch die Koordination von Abstimmungsergebnissen auf der Hauptversammlung vorsah. Obwohl Oleg Deripaska nicht auf der Sanktionsliste der EU steht, sah sich der Baukonzern zu diesem Schritt veranlasst.

"An der Eigentümerstruktur hat sich nichts geändert", betonte Konzernsprecherin Marianne Jakl am Dienstag im Gespräch mit der APA. "Als Unternehmen haben wir keine Eingriffsmöglichkeiten in die Aktionärsstruktur", stellte sie klar. Deripaska ist über die MKAO Rasperia Trading Limited nach wie vor Kernaktionär und hält einen Anteil von 27,8 Prozent an der STRABAG.

Während sich Hans-Peter Haselsteiner selbst nicht persönlich dazu äußern wollte, gab es eine Stellungnahme des Konzerns. "Der Vorstand begrüßt den Schritt unserer Kernaktionärin, der Haselsteiner Familien-Privatstiftung, durch die Kündigung des Syndikatsvertrags klare Verhältnisse zu schaffen. Vonseiten des Managements sind wir bereit, alle rechtlich möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um Schaden vom Unternehmen abzuwenden", so STRABAG-Vorstandschef Thomas Birtel in einer Aussendung.

Zusätzlich dazu habe der Konzern "in Anbetracht der unendlichen Not der vom Krieg betroffenen ukrainischen Bevölkerung umfangreiche Hilfsmaßnahmen, insbesondere in den hauptbetroffenen Konzernländern Polen, Tschechien, Slowakei und der Republik Moldau, initiiert bzw. finanziert".