Politik

Mr. Strache! Your English isn't the yellow from the egg

Wenn sich das selbsternannte "Wiener Original" in die Weltpolitik einmischt, endet das mitunter fatal: HC Strache blamiert sich mit seinem Englisch.

Leo Stempfl
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Heinz-Christian Strache verschickte peinlichen Tweet an Donald Trump
Heinz-Christian Strache verschickte peinlichen Tweet an Donald Trump
Picturedesk, Screenshot Twitter

Ein ruhiger Sonntag kann manchmal gut tun. THC-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache befindet sich allerdings im Wahlkampf und lässt es sich deswegen nicht nehmen, das weltpolitische Tagesgeschehen zu kommentieren. So fühlt er sich – als Vizekanzler außer Dienst – dazu berufen, sieben Tage vor der Wien-Wahl einen Genesungswunsch an Donald Trump zu entbieten. Viele Twitter-User erinnert der Absatz in gebrochenem Englisch eher an einen peinlichen Fanbrief.

Wie berichtet, wurde US-Präsident internen Quellen zufolge bereits am Donnerstag positiv auf Corona getestet, besuchte danach noch einige Veranstaltungen und wurde mit einem experimentellen Medikamentencocktail behandelt. Seit Freitag befindet er sich in einem Militärkrankenhaus in einem Vorort von Washington D.C.

"As the former Austrian Vice Chancellor"

Genesungswünsche kamen unter anderem von Kim Jong-un, Wladimir Putin oder Angela Merkel. Und aus einer kleinen Wohnung in Wien-Landstraße. Auch, wenn "ehemaliger Vizekanzler" kein offizielles politisches Amt ist, ist es Strache bei seinen Genesungswünschen wichtig, eingangs auf sein Karriere-Highlight zu verweisen. Immerhin hat er ja – frei nach Trump – zwei Jahre lang das Land der "explodierenden Bäume" und "Waldstädte" mitregiert. Etwas unhöflich lässt er im Tweet außerdem die Anrede "dear..." weg und springt Trump gleich direkt mit "Mister President!" an.

Wer segnet hier wen?

Was folgt, ist nicht einfach nur der Wunsch nach rascher Genesung. Nein, Strache wünscht Trump (sofern "Heute" das holprige Englisch korrekt interpretieren konnte) neben ganz allgemeiner Gesundheit auch die Kraft, um "zuversichtlich mit der lausigen und primitiven Feindseligkeit" seiner Gegner umzugehen. Abschließend wünscht Strache Trump noch alles Gute und "continue to bless God!", wörtlich "segne weiterhin Gott!" Ob damit gemeint ist, dass Gott weiterhin Trump beschützen soll ("may god bless you"), oder dass Trump weiterhin Gott beschützen möge, war auf "Heute"-Anfrage Sonntagnachmittag beim THC nicht letztgültig zu klären.

Umfragen sehen Strache scheitern

Wie auch immer. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich ein (Ex-)FPÖ-Politiker mit peinlichem Englisch blamiert. 2017 ging Innsbruck-Land-Klubdirektor Johann Überbacher mit einem Live-Interview bei "Russia Today" viral. In diesem nahm der sichtlich nervöse Lokalpolitiker zu den Silvester-Übergriffen Stellung. Wirtschaftsbundobmann Franz Hörl sagte darüber sogar: "So handelt jemand, der Tirol schaden will!"

Auch Hubert Gorbach – wie Heinz-Christian Strache ein "former Austrian Vice Chancellor" – fiel mit seinem, nun ja, blumigen Englisch auf. Sein "The world in Vorarlberg is too small" wurde berüchtigt. Sollte der Wählerzuspruch für Heinz-Christian Strache am kommenden Sonntag "too small" ausfallen (letzte Umfragen sehen ihn nur bei vier Prozent), bliebe zum weiteren Zeitvertreib noch die Option eines Englisch-Kurses. Das Sprachniveau B1 sollte eine einfachere Hürde als die 5 Prozent für den Wiener Landtag darstellen ...

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