Österreich

Strache stellt bei Kundgebung den Kanzleranspruch

Heute Redaktion
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Heinz-Christian Strache hat am Montagabend vor rund 1.100 seiner Anhänger auf dem Liesinger Platz eine Brandrede gegen die Regierung, gegen Asylwerber und für eine Regierung unter der Führung der FPÖ gehalten. Er stellte den Kanzleranspruch und verlangte möglichst bald Neuwahlen.

hat am Montagabend vor rund 1.100 seiner Anhänger auf dem Liesinger Platz eine Brandrede gegen die Regierung, gegen Asylwerber und für eine Regierung unter der Führung der FPÖ gehalten. Er stellte den Kanzleranspruch und verlangte möglichst bald Neuwahlen.

Bevor Strache, dessen Auftritt um einige Minuten verzögert wurde, zu seinen Anhängern sprach, bat er um einen Moment des Schweigens für verfolgte Christen. Die Menge, in der zahlreiche Österreich-Fahnen geschwenkt wurden, hielt kurz inne.

Dann legte der FPÖ-Chef los. Er ließ seine Fans wissen, dass es "kein Menschenrecht auf Zuwanderung" gäbe und dankte dem ungarischen Premier Viktor Orban, nach dessen Vorbild er "unsere Grenzen vor illegaler Massenzuwanderung dicht machen" will.

"EU löst keine Probleme, sie schafft Probleme"

Weiters warnte Strache vor Parallelgesellschaften, die durch die Auflösung islamischer Vereine zu verhindern wären. Laut ihm leben 65 Rückkehrer aus Syrien "unter uns", die "durch das Köpfeabschlagen" traumatisiert seien.

"Die EU löst keine Probleme, sie schafft Probleme", wetterte Strache auch gegen Brüssel. Wenn er Kanzler wäre, würde er eine Politik wie Orban machen. Dann gäbe es auch "keine faulen Deals mit der Türkei".

"Je schneller wir Neuwahlen haben,..."

Den Kanzleranspruch unterstrich der blaue Chef dann auch mit der eindringlichen Bitte, bei der Bundespräsidenschaftswahl für Norbert Hofer, der der Veranstaltung kurzfristig ferngeblieben war, zu stimmen. Denn nur dann gäbe es Neuwahlen. "Je schneller wir Neuwahlen haben, desto besser", brüllte Strache ins Mikrofon.

Auch das Flüchtlingsquartier Ziedlergasse, das der eigentliche Grund für die Kundgebung war, wurde kurz angesprochen. Laut Strache gäbe es rund um Asylwerberheime ein Anwachsen von Kriminalität. Die Menge dankte es ihm mit "Wir sind das Volk"-Rufen.

Kurz vor 19.30 Uhr ging die Kundgebung mit dem Singen der Bundeshymne (ohne Töchter, Anm.) zu Ende. Nach der Auflösung der Veranstaltung kam es von einigen rechten Demonstrationsteilnehmern zu Provokationen gegen die Gegendemonstranten. Die Polizei konnte jedoch mit einem Großaufgebot ein Zusammentreffen verhindern.