Strache-Trommler ernten dutzende Hass-Postings

Nach dem martialischen Auftritt beim FPÖ-Wahlkampfauftakt in Tirol, entlädt sich nun eine Welle der Empörung. Die Künstler selbst fühlen sich in eine falsche Ecke gedrängt.

Nur 15 Sekunden dauert das Video - dennoch schlägt es große Wellen: Arno Cincelli, Redakteur bei einem regionalen "Bezirksblatt", filmte den Wahlkampfauftakt der Tiroler FPÖ am Mittwoch mit - "heute" berichtete.

Der kurze Clip macht nun vor allem den Trommlern zu schaffen. Denn diese sehen sich mit dutzenden Hass-Kommentaren auf ihrer Facebook-Seite konfrontiert. Ein Auftraggeber war sogar kurz davor, einen Auftritt mit der Gruppe abzusagen.

"Hetze ist lächerlich"

Der Sprecher von "dumatical theatre" betont jedoch gegenüber der APA, dass die Künstler keiner politischen Partei nahe stehen. Auch der Auftritt in Tirol sei nicht für die FPÖ maßgeschneidert gewesen, ebenso wenig wie die Uniformen - mit diesen würden sie nämlich immer auftreten.

Auch die ÖVP übt Kritik an dem martialischen Auftritt von FPÖ-Vizekanzler HC Strache: Landeshauptmann Günther Platter hätte die Inszenierung Angst gemacht.

Die FPÖ konterte und verwies auf einen Auftritt vom ehemaligen ÖVP-Chef Michael Spindelegger. Dieser hätte die Gruppe auch für einen Wahlkampfauftakt gebucht. FPÖ-Generalsekretärin Marlene Svazek dazu: "Dieses Messen mit zweierlei Maß ist unerträglich und diese Hetze lächerlich."

Die Trommler jedenfalls fühlen sich in ein falsches Eck gedrängt. So würde die Show generell eher aus dem asiatischen Raum kommen, und "sicherlich nicht aus dem dritten Rech". (slo)