Politik

Strache verwirrt mit Adventmarkt-Posting

Heute Redaktion
Teilen
Dieses Facebook Posting von Vizekanzler Strache sorgt im Netz gerade für große Verwirrung.
Dieses Facebook Posting von Vizekanzler Strache sorgt im Netz gerade für große Verwirrung.
Bild: Facebook

Vizekanzler Strache (FP) schimpft den Weihnachtsmarkt 2017 in Wien-Favoriten als "Muslimische Zeltstadt". Die Veranstalter zeigen sich verwirrt.

"Die FPÖ-Proteste waren erfolgreich! Nachdem es im Vorjahr auf der Favoritenstraße einfache Zelte aus Plastik gab... Wir haben uns dafür stark gemacht und durchgesetzt, dass die Favoritenstraße endlich wieder WEIHNACHTLICH gestaltet wird!"

Mit diesen Worten und einem Vergleichsbild in dem er den Vorjahres-Adventmarkt als "muslimische Zeltstadt" bezeichnete, feierte Vizekanzler Strache auf Facebook den vermeintlichen Erfolg der freiheitlichen Partei. Dieser Erfolg liegt für Strache in der Tatsache, dass in diesem Jahr wieder Holzhütten anstelle von weißen Plastikzelten auf dem Weihnachtsmarkt in Wien-Favoriten zum Einsatz kommen werden.

Veranstalter und Facebook User zeigen Unverständnis

Straches Vergleich des Wiener Adventmarktes mit einer "muslimischen Zeltstadt" stößt sowohl im Internet, als auch bei den verantwortlichen Organisatoren des Marktes auf großes Unverständnis. Das Wiener Marktamt erklärte etwa gegenüber dem "Kurier", dass die Zelte hygenisch seien und wichtige wasserabweisende Eigenschaften haben würden. Außerdem würde man die Zelte nicht nur auf Weihnachtsmärkten sondern auch auf Messen und anderen Veranstaltungen nutzen, so das Marktamt.

Aber auch Fans von Straches Facebook Seite zeigten sich vom Posting des Vizekanzler verwirrt. Ein User etwa fragte, ob ihm den jemand erklären könne was diese Zelte eigentlich mit dem Islam zu tun haben könnten. Wieder andere stimmen dem Vizekanzler aber auch zu: "Super, ich habe voriges Jahr an die Bezirkszeitung einen Brief geschrieben, worin ich schrieb, den Christkindlmarkt gesucht zu haben und dann Beduinenzelte gefunden habe", erklärt etwa Strache-Fan Rosa Serrat.

Auch beim Veranstalter des Adventmarktes Akan Keskin löste Straches Posting große Verwirrung aus. Laut Keskin hätten die Zelte nämlich nichts mit dem Islam zu tun, schließlich fänden diese auch in Hamburg, Kitzbühel und Paris ständige Anwendungen.

Veranstalter sieht keinen Erfolg der FPÖ

Außerdem, so Keskin weiter, könne man in diesem Zusammenhang auch keinesfalls von einem FPÖ-Erfolg sprechen. Die Proteste der Freiheitlichen hätten auf die Entscheidung in diesem Jahr wieder Holzzelte zu nämlich überhaupt gar keinen Einfluss gehabt. Wirklich entscheidend hingegen sei lediglich das Faktum gewesen, dass der Markt in diesem Jahr aufgrund verringerter Teilnehmerzahlen etwas geschrumpft sei, weshalb sich jetzt die Wiederverwendung der größeren und sperrigeren Holzhütten angeboten habe, argumentiert Keskin. Mit den FPÖ-Protesten hingegen habe die Entscheidung überhaupt nichts zu tun gehabt, so der Veranstalter. (mat)