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Strache zog Anspruch auf blauen Landes-Chef schnell ...

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Noch stand nicht einmal das Endergebnis der Landtagswahl 2015 fest, schon tönte Bundes-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache vom Anspruch auf den Landeshauptmannposten auf Facebook. In der Realität sieht die Sache schwieriger aus. Trotz riesigen Stimmenplus könnte die FPÖ trotzdem ins Eck gedrängt werden, denn niemand will offenbar eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen. Und: Durch die Abschaffung der Proporzregierung würde die FPÖ damit aus der Landesregierung fliegen.

Noch stand nicht einmal das Endergebnis der Landtagswahl 2015 in der Steiermark fest, schon tönte Bundes-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache vom Anspruch auf den Landeshauptmannposten auf Facebook - aber nur für 18 Minuten. In der Realität sieht die Sache schwieriger aus, was die FPÖ schließlich zurückrudern ließ. Trotz riesigen Stimmenplus' könnte die FPÖ trotzdem ins Eck gedrängt werden, denn niemand will offenbar eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen. Und: Durch die Abschaffung der Proporzregierung würde die FPÖ damit aus der Landesregierung fliegen.

"In der Steiermark sind wir von 10% auf über unglaubliche 28% angewachsen und haben uns fast verdreifacht (von 6 auf 15 Mandate). Kopf an Kopf sind wir aktuell stärkste Kraft (gleichauf mit SPÖ und ÖVP). Ein deutliches Zeichen der Bürger für den nachhaltigen Wunsch auf eine Regierungsveränderung im Land. Als stärkste Kraft haben wir auch den Anspruch auf den Landeshauptmann. SPÖ und ÖVP sind gut beraten, ihre undemokratische Ausgrenzung sofort zu beenden!", so Strache auf Facebook.

Den Anspruch auf den Landeshauptmann wird die FPÖ wohl fallenlassen müssen, denn hätten die Freiheitlichen die weiteren Entwicklungen der Hochrechnungen abgewartet, hätte man gesehen, dass man auf Platz 3 zurückgerutscht war. Auch wenn die Freiheitlichen sofort nach der ersten Hochrechnung ein Zeichen sahen, dass sich die Wähler eine Regierungsbeteiligung wünschen würden, könnte genau das Gegenteil eintreten.

Durch die Abschaffung des Proporz und die Aufrechterhaltung der Zusammenarbeit von SPÖ und ÖVP würde die FPÖ nämlich aus der Regierung fliegen, statt ihre Position darin zu stärken. Varianten mit Regierungsbeteiligung der FPÖ stehen derzeit nicht zur Aussicht - aus Rot und Schwarz wollte sich am Sonntag niemand zu einer Polit-Liebeserklärung Richtung Freiheitliche hinreißen lassen.

Zumindest den Anspruch auf den Landeshauptmannposten gab Strache nach nur 18 Minuten wieder auf. Im Facebook-Statement wurde sowohl der Anspruch, als auch der Hinweis auf die "stärkste Kraft" schnell durch ein neues Posting nach unten verdrängt, in dem er für die Wählerstimmen dankte.