Politik

Straches Sager holten ihn in der TV-Arena ein

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Am Mittwochabend stellte sich FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache in der Puls-4-Sendung "Arena" Gästen und Infodirektorin Corinna Milborn.

Nach ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz stellte sich am Mittwochabend Strache Publikums- und Moderatorinnen-Fragen. Eigentlich sollte es um die Analyse der bisherigen türkis-blauen Regierungsarbeit gehen, doch Strache musste sich vor allem gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus-Vorwürfe wehren. Videoausschnitte aus der Sendung finden Sie am Ende des Artikels.

Beobachter in den sozialen Netzwerken kauften ihm das nicht ganz ab:

Strache und das Totengedenken

Dabei wurde auch über Straches Aktivitäten am 8. Mai gesprochen. Österreich feiert an diesem Tag das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und die Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Strache sprach heuer als Vizekanzler im Bundeskanzleramt über die Schrecken der Nazi-Herrschaft (lesen Sie hier mehr dazu).

In der Vergangenheit nahm er an einer gegenteiligen Veranstaltung teil. Beim "Totengedenken" rechter Burschenschafter wird die Kapitulation der deutschen Wehrmacht mit Fackelzügen betrauert. Strache hielt dort 2004 als FPÖ-Chef die Festrede. Ob er das heute bereut?

"Nein", sagt Strache in der Puls4-"Arena": "Zum Inhalt meiner Rede, zu dem stehe ich. Wir haben damals eine Opfergedenkveranstaltung gemacht, wo wir ausnahmslos allen Opfern gedacht haben."

Sehen Sie hier ein Video von Straches Rede beim Totengedenken (ab 3:33min):

"Unsere Aula" war nie Organ der FPÖ?

Auf Twitter wurde vor allem über Straches Distanzierung von der rechtsextremen Zeitschrift "Aula" diskutiert. Die FPÖ hat kürzlich bekannt gegeben, keine Inserate mehr in dem Blatt zu schalten. "Die Aula war nie ein Organ der FPÖ", sagte Strache auf Puls4, das stellten Twitter-User schwer in Frage und posteten Screenshots, die das Gegenteil nahelegen:

12-Stunden-Arbeitstag

Auch bei anderen Sachthemen konnten Straches Antworten nicht alle überzeugen.

Analyse

Bei der Analyse im Nachhinein resümierte "Heute"-Chefredakteur Christian Nusser im TV, dass fast die halbe Redezeit lang über Themen wie Rassismus, Antisemitismus und Ausländer gesprochen wurde. Er erlebte den Vizekanzler zeitweise ärgerlich, Strache habe sich zum Teil missverstanden gefühlt.

Bezeichnend bei Strache sei die Ambivalenz, die er beim Thema Distanzierung von der NS-Vergangenheit an den Tag legt. Einerseits sprach er beim Gedenken am 8. Mai über das mörderische NS-Regime, andererseits bezeichnete er die FPÖ-Vorgängerpartei quasi als harte Widerstandskämpfer, wo sie in Wirklichkeit doch ein Sammelbecken ehemaliger NSDAP-Mitglieder war. Sein Grundproblem sei, dass er sich in seinen derzeitigen Bemühungen (sich zu distanzieren) nicht anerkannt fühle.

Bei den anderen Themen sei Strache besser reingekommen und habe auch ganz gut punkten können.

Auch Journalistin Anneliese Rohrer teilte diese Einschätzung, sie meinte, Strache hätte sich oft herausgewunden. Man habe genau gemerkt, wenn's ihm unangenehm geworden ist, da habe er dann über alle drübergeredet und keine konkrete Antworten gegeben.

Vom Oppositionspolitiker zum Vizekanzler was hat sich geändert?

Was passiert nach dem positiven Asylbescheid im Arbeitsleben?

12-Stunden-Tag? Wird der "kleine" Mann entlastet?

"Es wird ja niemand gezwungen, im Raucherbereich zu arbeiten!"

"Burschenschaften sind nicht Teil der FPÖ"

(red)